Zu Gast bei König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia

Lorrikeet in der Sonne

Lorrikeet in der Sonne

Der Wind für Heute ist mit NNO angesagt und damit ungeeignet für die Weiterfahrt nach Norden. Wir holen die Fahrräder aus dem Schapp und erkunden die Gegend.

Bei Borgholm gibt es eine alte Burgruine und ein Schloss mit einem sehr gepflegten Garten. Dies ist übrigens die Sommerresidenz des schwedischen Königshauses.

Die Fahrradstation von Borgholm

Die Fahrradstation von Borgholm

Wir schwingen uns auf die Räder und stellen fest, dass die Räder noch etwas Luft benötigen. Bereits in Trelleborg hatten wir einmal Luft aufgefüllt, aber nicht genug. Am Hafen befindet sich tatsächlich eine Fahrradstation und wir füllen die Reifen gut auf.

Der Weg führt vom Hafen das Ufer zwischen älteren Holzvillen entlang und dann in Naturschutzgebiet. Am Weg „stolpern“ wir über einen Bombenkrater mit Schild aus WWII, der für uns Deutsche zunächst nichts besonderes ist. So etwas gibt es bei uns auf jeder größeren Wiese, aber man muss sich klar machen, das das für die Schweden damals ein großer Schock war. Schweden war in WWII neutral und ein deutsches Flugzeug hatte zwei Bomben in der Nähe des schwedischen Sommerschloss abgeworfen. Bis heute ist der Hintergrund für diesen Bombenabwurf unklar.

Nach etwas Strecke knickt der Weg in Land ab und wir stehen vor dem Café am Sommerschloss der Schweden. Das Café hat noch nicht geöffnet und wir begeben uns erst einmal zum Schloss. Der Garten ist sehr gepflegt und am Eingang werden wir auf Kunstausstellungen im Garten hingewiesen. Vor dem Schloss ist die Auffahrt offen und wir begeben uns in die nähere Umgebung.

Uns fällt nicht auf, dass dort ein Schild mit „Stop“ steht, da wir von einem schwedischen Paar gebeten werden von ihnen ein paar Bilder zu machen. Wundern tun wir uns nur, dass man vom Schloss nicht in den weiteren Garten kommt. Überall hängen Ketten vor den Wegen. So ein König ist ganz schön eingesperrt.

Das Paar, das mit uns zusammen in den Bereich „eingedrungen“ ist bemerkt als erstes den Fehler und macht uns darauf aufmerksam. Es kam kein SWAT-Team und wir nehmen es mit viel Humor.

In der einen Kunstausstellung hat ein Glasbläser-Team wunderbare Objekte in den Gartenbereich integriert. Danach begeben wir uns in den anderen Bereich, wo ein Fotograf amüsante Tierfotos groß abgezogen und auf Tafel ausgestellt hat.

Wir verlassen den Schlossgarten, ohne verhaftet zu werden und holen uns zum Mittag erst einmal einen Tee mit Kuchen. Gut gestärkt geht es dann zur Burgruine Borgholm.

Das Bauwerk ist riesig. Ein Guide, den man sich auf das Mobile laden kann führt gut durch die Zeiten der Erbauung, der Blühte als Renaissance-Burg und später als Ruine. Noch heute werden in der Burg regelmäßig Konzertveranstaltungen durchgeführt. In der jetzigen Vorsaison sind in einigen Bereichen Großfotografien von Lost Places ausgestellt. Ein sehr guter Rahmen.

Danach fahren wir wieder zurück in den Ort und finden tatsächlich ein Restaurant mit gutem Angebot, das auch geöffnet hat.

Veröffentlicht unter Frühsommertour 2025, Logbuch | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Wie weit ist es von Grönhögen nach Borgholm?

Bei der Planung des nächsten Tages haben wir einen Fehler gemacht. Es sah so aus, als wenn es bis Kalmar nur 14 sm und nach Borgholm etwas mehr als 20 sm sind. Wir laufen früh aus, da es in Grönhögen nun wirklich nicht viel zu sehen gibt und auch keine Bäckerei für ein ausgiebiges Frühstück gibt.

Aus See stellen wir fest, dass wir uns um den Faktor 2 vertan haben. Macht nichts, wir nehmen erst einmal Ziel Kalmar. Da ein kräftiger Wind aus Süd weht, segeln wir mit guter Geschwindigkeit von etwa 7 Knoten dahin und sind bereits gegen 13:00 im Fahrwasser des Kalmar Sundes. Nur die notwendige Q-Wende in der doch steilen See vor Einfahrt nach Kalmar gestaltet sich etwas schwierig. Wir müssen etwas mit dem Motor nachhelfen.

Die Entscheidung steht. Es geht weiter!

Lorrikeet an der Großyachtpier

Lorrikeet an der Großyachtpier

Lorrikeet an der Großyachtpier

Lorrikeet an der Großyachtpier

Hinter Kalmar sind wir unter Landschutz und die See ist klein. Gegen 17:00 laufen wir nach Borgholm ein. Ehrlich gesagt wissen wir nicht, um was für einen Ort es sich handelt. Nur ein Sperrgebiet vor einem herrschaftlichen Anwesen lässt uns stutzig werden.

 

Mehrfamilienhaus in Borgholm

Mehrfamilienhaus in Borgholm

Schöne Villa in Borgholms Abendlicht

Schöne Villa in Borgholms Abendlicht

Die Bebauung im Hafen ist sehr mondän. Der Gästehafen wird von einem Hotel betrieben. Aber in der Vorsaison ist der Hafen fast leer und wir machen längsseits an der Pier fest, die eigentlich für die Schiffe größer 46 Fuß vorgesehen sind. Es interessiert niemanden. Die sanitären Anlagen sind bereits im Betrieb, nur die ganzen Bars, Eisdielen und Restaurants im Hafenbereich sind noch geschlossen. In der Stadt finden wir aber wenigstens einen Bäcker mit Cafe der am nächsten Tag offen hat.

Kaltbadeanstalt von Borgholm im Abendlicht

Kaltbadeanstalt von Borgholm im Abendlicht

Veröffentlicht unter Frühsommertour 2025, Logbuch | Verschlagwortet mit | Schreib einen Kommentar

Flautenschieben nach Öland

Schlafsack lüften im Hafen von Utklippan

Schlafsack lüften im Hafen von Utklippan

Auslaufen aus Utklippan

Auslaufen aus Utklippan

Am Morgen nach einer sehr ruhigen Nacht verlassen wir Utklippan durch die östliche Ausfahrt. Der Wind ist nahe Null. Beim Auslaufen werden wir von den Robben auf der Nordschäre beobachtet. Die See ist spiegelblank und wir lassen erst einmal den Motor mit 1/2 Kraft laufen. Immerhin laufen wir damit 4 Knoten.

Robbenrudel vor Utklippan

Robbenrudel vor Utklippan

Flautenschieben

Flautenschieben

Nach einiger Zeit kommt etwas Wind aus Ost auf und wir können Segel setzen. Das Glück währt aber nicht lang und wir müssen das letzte Drittel der Tour nach Öland unter Motor fortsetzten.

Wir erreichen Grönhögen an der Südspitze von Öland gerade rechtzeitig. Der Hafenmeister ist noch zum bezahlen da und wir können bei ihm unsere Dieselbestände wieder auffüllen.

Ankunft in Grönhögen

Ankunft in Grönhögen

Die Ameisenbande von Grönhögen

Die Ameisenbande von Grönhögen

Grönhögen ist ein Hafen, der wohl früher einmal kommerziell genutzt wurde. Heute dient er als Stützpunkt für die schwedische Schiffsrettungsgesellschaft und im Sommer als Anlaufpunkt für Sportboote. So früh in der Saison ist auch hier noch nichts los.

Die nächste Sehenswürdigkeit ist wohl das Naturschutzgebiet an der Südspitze von Öland.

Veröffentlicht unter Frühsommertour 2025, Logbuch | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar

Utklippan und die Diskussionen mit der schwedischen Marine

Plan von Utklippan

Plan von Utklippan

In seiner Kindheit ist Klaus viel mit einem kleinen Spitzgatter, der Käpt‘n Knurrhahn II, mit seinen Eltern in Dänemark und später auch mal in West-Schweden unterwegs gewesen. Damals gab es an Bord noch keine Elektronik und kein Funk. An Internet mit Windy war damals nicht zu denken.

Zweimal am Tag wurde mit einem Weltempfänger der Wetterbericht mit Wetterkarte und Stationsmeldungen von Kiel-Radio empfangen. Alle an Bord mussten ganz ruhig sein, damit der Bericht mitgeschrieben werden konnte. Für die Kinder immer sehr aufregend.

Unter den Stationen, deren Wind-, Wetter- und Luftdruckwerte für das Zeichnen der Wetterkarte durchgegeben wurde, befand sich auch Utklippan, das in der Nähe von Karlskrona liegt. Irgendwie hat sich dieser Ort, ein Leuchtturm auf einer weit draußen liegenden Schäre als Sehnsuchtsort eingenistet. Diesen Ort gilt es nun endlich zu besuchen.

Die Entfernung von Karlskrona ist nicht groß, so starten wir gegen 11:00 uns laufen im Hautfahrwasser aus der Bucht. Der Wind kommt mit 3 Bft aus ONO. Wir werden nach Utklippan hoch an den Wind gehen müssen. Auch vor Karlskrona gibt es etliche Marineübungsgebiete. Es ist aber Samstag und wir gehen davon aus, dass am Wochenende keine Übungen stattfinden.

Falsch gedacht. Als wir Hoch am Wind das Fahrwasser in Richtung Utklippan verlassen, hält ein Marineschiff auf uns zu und fährt in Rufentfernung parallel zu uns. Ein junger Soldat fragt, ob uns die Schießübungen mit scharfer Munition bekannt sind. Das sind sie natürlich nicht. Er weißt uns darauf hin, dass wir uns östlich halten sollen. Wir geben ihm zu verstehen, dass wir nach Utklippan wollen und fragen, ob das OK sei. Er bestätigt und das kleine Schnellboot dreht ab. Als wir die Höhe aus dem Gebiet heraus nicht halten können, haben wir das Boot gleich wieder längsseits und werden aufgefordert weiter nach Ost zu drehen. Das bedeutet für uns eine Wende.

Ok, wird gemacht. Das Boot dreht ab, aber wenig später werden wir von einem ‚Kombat Vessel‘ per Funk aufgefordert nach West zu drehen. Die Verwirrung ist komplett. Per Funk machen wir die Marine darauf aufmerksam, dass unser Kurs nach Utklippan nach OSO geht und nicht nach West. Abgesehen davon würden wir so wieder ins Schiessgebiet laufen. Wir bekommen die Bestätigung, dass wir so weiter fahren können. Vielleicht war dass auch nur die Info, dass das Schiessen beendet ist, denn auch ein Frachter, der am Rande des Gebietes gewartet hatte nahm Fahrt in Richtung des Fahrwassers nach Karlskrona auf. Vom Schiessen haben wir übrigens nichts gehört, obwohl uns später von Seglern auf Utklippan erzählten, dass man den ganzen Vormittag das Wummern der Batteriegeschütze hören konnte.

Wir machen uns den Reim darauf, dass die Marine aus den Geschützbatterien neben dem Fahrwasser in See geschossen hat und dafür das Wochenende mit wenig Schifffahrt gewählt hat und da sind wir irgendwie dazwischen geraten.

Utklippan erreichen wir kurz vor drei. Der Hafen wurde ursprünglich als Schutzhafen für die Fischer gebaut und ist heute ein Paradies für Segler, die die Einfachheit und die Natur lieben. Der Leuchtturm ist seit Jahren verloschen, obwohl er in den Karten immer noch eingezeichnet ist. Genau genommen handelt es sich um drei Schären, in die der Hafen eingebettet ist. Auf der einen Schäre ist der Leuchtturm und die Vogelstation. Um da hinzukommen, gibt es Ruderboote, die man sich ausleihen kann.

Das Panorame des Hafens an der Nordschäre

Das Panorama des Hafens an der Nordschäre

Auf der nördlichen Schäre sind die Vögel gerade kräftig am brüten, so dass man bei der Bewegung auf der Insel sich sehr vorsehen muss. Für die Segler gibt es am Hafen eine kleine Aufenthaltshütte und ein Plumpsklo.

Veröffentlicht unter Frühsommertour 2025, Logbuch | Verschlagwortet mit , , | Schreib einen Kommentar

Museumstag in Karlskrona

Das Wetter ist heute durchwachsen angesagt  und wir wollen Karlskrona auch etwas kulturell kennenlernen. Also begeben wir uns nach dem Frühstück in die Touristeninformation. Hier erhalten wir Hinweise, welche Museen sich in Karlskrona besonders lohnen.

Beginnen tun wir mit dem Blekinge Museum, das einen Überblick über die Geschichte der Gegend um Karlskrona gibt. Auf dem Stortorget in der Stadtmitte befindet sich dann eine Statue von Hans Wachtmeister, der in der Geschichte von Karlskrona eine entscheidenden Rolle gespielt hat und nach einem großen Stadtbrand für den Neuaufbau gesorgt hat.

An dem Platz befindet sich auch die Dreifaltigkeitskirche, die auch Tyskekirke, also deutsche Kirche genannt wird. Wie viele Kirchen in Schweden ist die Kirche innen sehr schlicht. Die Kuppel im Innenraum hat als Besonderheit eine Bemalung, die den Eindruck von gesetzten Kassetten erzeugt. 

Auch die Friedrichskirche ist innen sehr schlicht. Beeindruckend ist das moderne Taufbecken in der Mitte der Kirche. die Wasseroberfläche ist so geschickt zur Kante geführt, dass man zunächst denkt, dass es sich um eine hochgradig polierte Granitfläche handelt. Auch die Form des Beckens ist sehr schlicht aber edel.

Danach begeben wir uns zum Marinemuseum. Neben dem Museum befindet sich eine lebendige Ausstellung von hölzernen Klein-, Langbooten und Kuttern. Leider wird diese Ausstellung erst im Juni eröffnet. Bis dahin finden dort die Winterarbeiten an den Booten statt, die im Sommer im Museumshafen liegen.

Im Museum gibt es auch eine Cafeteria, in der man ein Mittagsbuffet nutzen kann. Wir nehmen das Angebot in Anspruch. Draussen geht ein kräftiger Regenschauer über uns hinweg. Wir sind froh im trockenen und warmem zu sein.

Danach begeben wir uns in die Ausstellung, die von der U-Boot Halle dominiert wird. Hier sind zwei U-Boote verschiedener Zeit ausgestellt. Um sie herum ist die Entwicklung schwedischer U-Boote eingebettet in das Zeitgeschehen dargestellt. Es ist natürlich auch möglich in das große neuere Boot zu kommen. Die Marine will ja auch Werbung machen.

Die zweite Halle zeigt mehr die Historie der segelnden Marineschiffe dargestellt. Im Obergeschoss werden dann mehr das Geschehen der Neuzeit dargestellt, wie z.B. die Strandung des russischen U-Bootes (U137). Auch die dramatische Jagt eines vermuteten U-Bootes vor Karlskrona ist ein Thema.

Als das Museum schliesst schlendern wir zurück zum Stortorget, wo zum Wochenende Oldtimer paradieren. Abends zieht von Süden eine Wolkenfront auf, die sich nachts über uns entlädt.

Veröffentlicht unter Frühsommertour 2025, Logbuch | Verschlagwortet mit , | Schreib einen Kommentar