Sønderby bzw. Sillerslev Havn

Sillerslev Havn ist zur Hälfte ein Fischereihafen

Sillerslev Havn ist zur Hälfte ein Fischereihafen

Morgens ist absolute Flaute mit Sonnenschein und für Mittag soll der Wind auf NW drehen und auffrischen. Deshalb lassen wir uns viel Zeit.

Von klassischer Fischerei ist außer diesem Grundgeschirr in Sillerlev Havn nichts zu sehen

Von klassischer Fischerei ist außer diesem Grundgeschirr in Sillerlev Havn nichts zu sehen

Wie angekündigt kommt eine Brise aus NW auf. Leider kommt auch der angekündigte Regen. Mit Großsegel und Genua 2 laufen wir aus Lemvig aus und drehen bei Verlassen des Lem Vig in Richtung Oddensund. Trotz kräftiger Fahrt kommen wir wieder einmal kurz nach Öffnungszeit um 13:45 Uhr an und die Anzeige zeigt nun 14:45 Uhr, obwohl die Brücke nicht auf war, also müssen wir warten und segeln auf und ab. Auf der anderen Seite nähert sich aber ein Behördenschiff und die Anzeige springt plötzlich auf 14:20 Uhr. 

Stattdessen finden sich z.B. diese Hummerkästen. Der Fokus liegt hier ganz klar auf Schalentieren, also Hummern und Muscheln

Stattdessen finden sich z.B. diese Hummerkästen. Der Fokus liegt hier ganz klar auf Schalentieren, also Hummern und Muscheln

Am Hafen betreibt ein Verein eine Winterbadestelle mit Sauna. Die würde uns auch gefallen, aber Zutritt haben nur Vereinsmitglieder.

Am Hafen betreibt ein Verein eine Winterbadestelle mit Sauna. Die würde uns auch gefallen, aber Zutritt haben nur Vereinsmitglieder.

Wir haben Glück und rutschen mit durch die Brücke, nachdem ein Zug passiert hat. Hinter der Brücke steckt wieder der Seehund seinen Kopf aus dem Wasser. Wir nehmen Kurs auf die Enge zwischen Jedind Tap und Kås Skov, da wir den kleinen Hafen bei Sønderby auf Mors anlaufen wollen. 

Etwas mulmig ist uns, da über Mors eine dicke Wolkenbank mit Wolkenkragen steht. Hoffentlich ist das kein Gewitter. Es kommt aber nicht näher, sondern zieht Richtung Nord, also vor uns weg. Wir erreichen den Hafen, der sich ‚Sillerslev Havn’ nennt. Beim Festmachen in einer Box bleiben wir im Schlick stecken und müssen am Stegkopf festmachen.

Unser Spaziergang am Strand entlang der Steilküste ist bei den vielen Steinen etwas mühsam, aber es gibt auch viel zu entdecken

Unser Spaziergang am Strand entlang der Steilküste ist bei den vielen Steinen etwas mühsam, aber es gibt auch viel zu entdecken

Als wir fest gemacht haben und der Hafenmeister zum Kassieren da war – den man hier übrigens anrufen muss, damit er kommt – reißt die Wolkendecke auf und wir können bei schönstem Wetter den westlichen Strand begutachten. Ansonsten ist im Hafen und dem angrenzenden Sønderby nichts los. das Restaurant am Hafen hat geschlossen und es gibt weder Kaufmann noch Bäcker.

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Lemvig Havn

Gestreifter Seewolf im Aquarium von Thyborøn

Gestreifter Seewolf im Aquarium von Thyborøn

Gestern waren wir noch noch auf ein Bier in der ‚Thyborøn Surf Bar’, obwohl die Bar offiziell geschlossen war. Die Eltern der Betreiber, die selbst das Café im ‚Snegle Hus‘ betreiben, waren noch da und haben mit uns noch einen netten Plausch über unsere nächsten Ziele gehalten. Sie legten uns ganz herzlich Lemvig ans Herz. Eigentlich hatten wir den Hafen nicht auf der Liste, aber nun wollen wir doch diesen kleinen Schlenker in der Nissum Bredning machen. 

Katzenhaieier im Aquarium von Thyborøn

Katzenhaieier im Aquarium von Thyborøn

Zuvor gehen wir noch in einen Strickwaren Laden. Hier werden vor allem Norwegerpullover, Strickjacken, Socken und Mützen angeboten. Am Wochenende haben wir bereits durch die Fenster geschaut und gesehen, dass hier eine enorme Auswahl an diesen Sachen und Mustern gibt. Der Laden öffnet aber erst um 11:00 Uhr, allerdings ist der Weg nach Lemvig nicht weit. Wir verbringen fast eine Stunde in dem Laden und finden für jeden von uns etwas Schönes.

Ein Kind streichelt Rochen im Aquarium in Thyborøn

Ein Kind streichelt Rochen im Aquarium in Thyborøn

Da der Wind immer noch aus Südost weht, statten wir auch dem kleinen Aquarium noch einen Besuch ab. Zielgruppe sind hier ganz klar Familien mit kleinen Kindern – es lässt sich fast alles streicheln und füttern. Wenn Euch also mal ein Kind erzählt, es habe schon Haie und Rochen gestreichelt, dann könnt Ihr im oder ihr ruhig glauben. Hier geht das!

Großes Haus an der Lem Vig

Großes Haus an der Lem Vig

Der Wind ist danach endlich von SO auf SSW gedreht, so dass wir nur das erste und das letzte Stück der Tour die Maschine zu Hilfe nehmen müssen. Allerdings weht der Wind mit etwa 5 Bft. Da muss die Genua 2 als Beseglung reichen. Kurz vor 17:00 Uhr sind wir dann fest in Lemvig.

Der Pastor im Scherenschnitt an der Kirche in Lemvig

Der Pastor im Scherenschnitt an der Kirche in Lemvig

Lemvig ist tatsächlich ein schönes Städtchen und wir machen einen großen Spaziergang durch die Innenstadt. Dabei stößt man immer wieder auf Stahlsilhouetten von Comic Figuren, die zu der „Lidenlund-rute for børn i Lemvig“ gehören. 

Beim Rückweg vom Zähneputzen können wir im Hafen von Lemvig noch kräftiges Meeresleuchten beobachten. Zunächst bemerken wir nur kleine Fische, die das Leuchten anregen, aber dann nutzen wir unseren Bootshaken, um starkes Leuchten anzuregen. Leider ist es aber trotzdem so schwach, dass wir es nicht mit unseren an Bord befindlichen Kameras filmen können.

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Museumstag in Thyborøn

Nun ja, eigentlich hatten wir in Thyborøn etwas anderes erwartet: einen Fischerort mit Wetterstation. Wir finden einen Hafen mit Piers für Windkraft, Bodenaushub und Anleger für große Fischtrawler vor. Zur Nordsee hin und vor den Dünen findet man viele alte Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Dahinter gibt es die Gedenkstätte zur Skagerrak Schlacht des ersten Weltkrieges und ein zugehöriges Museum. Für das Museum nehmen wir uns viel Zeit.

Auf dem Meeresgrund haben die Taucher viele Überreste aus den gesunkenen Schiffen gefunden

Auf dem Meeresgrund haben die Taucher viele Überreste aus den gesunkenen Schiffen gefunden

Die Ausstellung folgt dem Leitspruch „Jeder Krieg ist eine Tragödie und wenn wir über die Geschichte des Seekrieges in der Nordsee berichten, soll niemand verherrlicht werden, aber über die Geschichte muss berichtet und an die Opfer soll erinnert werden“, der am Eingang steht. Entstanden ist das Museum aus der Zusammenarbeit zwischen Nick Jellicoe, dem Enkel des damaligen Kommandanten der britischen Flotte und dem Taucher und Gründer eines großen Tauch- und Bergungsunternehmens in Dänemark Gert Normann Andersen. Letzterer hatte bereits seit Jahrzehnten in der Nordsee nach Wracks getaucht. Im Zuge dieser Zusammenarbeit sind nun 23 von den 25 in der Skagerrakschlacht gesunkenen Schiffe gefunden.

Seeminen in der Nordsee (1917)

Seeminen in der Nordsee (1917)

Sowohl Deutschland als auch Großbritannien hatten die Nordsee umfassend vermint, nicht nur um sich gegenseitig vor Angriffen zu schützen, sondern auch um Deutschland von der Rohstoffversorgung auf dem Seeweg abzuschneiden. Vor Beginn der Schlacht hatte es das Kommando an die deutsche Flotte gegeben, auszulaufen und entlang der deutschen Küste nach Norden zu fahren. Da die Briten in den Besitz eines deutschen Codebuchs gekommen waren, konnten sie den Funkspruch entschlüsseln und der deutschen Flotte entgegen fahren ohne jedoch die genaue Position zu kennen.

Gemälde von Johannes E. Møller. Der von einer Dampfmaschine angetriebene dänische Kohlefrachter lässt beim Aufstoppen Dampf ab.

Gemälde von Johannes E. Møller. Der von einer Dampfmaschine angetriebene dänische Kohlefrachter lässt beim Aufstoppen Dampf ab.

Wir erfahren, dass die englische und die deutsche Flotte sich erst nicht gesehen haben und erst durch die Begegnung der deutschen Flotte mit einem dänischen Kohle-Frachter, der beim Aufstoppen eine Dampfwolke ausstieß, aufeinander aufmerksam geworden sind. Was wäre wohl ohne diesen Zwischenfall passiert? Wären die Flotten wieder in ihre Häfen zurückgekehrt?

Auch einige Luftfahrzeuge waren im 1. Weltkrieg über der Nordsee im Einsatz. Darunter das deutschee Luftschiff L19, welches 1916 in der Nordsee notlanden musste. Ein britischer Fischer verweigert den Verunglückten jegliche Hilfe. Als ihnen klar wird, dass sie keine Aussicht auf Rettung mehr haben, schreiben sie Abschiedskarten an ihre Familien und werfen sie als Flasschenpost ins Meer. Diese werden später in Marstrand gefunden.

Auch einige Luftfahrzeuge waren im 1. Weltkrieg über der Nordsee im Einsatz. Darunter das deutsch Luftschiff L19, welches 1916 in der Nordsee notlanden musste. Ein britischer Fischer verweigert den Verunglückten jegliche Hilfe. Als ihnen klar wird, dass sie keine Aussicht auf Rettung mehr haben, schreiben sie Abschiedskarten an ihre Familien und werfen sie als Flasschenpost ins Meer. Diese werden später in Marstrand gefunden.

In der Ausstellung werden auch viele Stories aus der Sicht einzelner Beteiligter und etliche Pleiten und Pannen dargestellt. Eine wirklich gelungene neutrale Darstellung zu diesem unrühmlichen Kapitel von Europa auf neutralem Boden. Die Ausstellung beherbergt mittlerweile nicht nur Fundstücke aus dem ersten Weltkrieg sonder auch einige Teile aus dem zweiten Weltkrieg und hier vor allem aus dem U-Boot Krieg.

Wir sitzen trocken im Café und hoffen, dass der Regen aufhört

Wir sitzen trocken im Café und hoffen, dass der Regen aufhört

Nach dieser nicht einfachen Kost genehmigen wir uns im „røde Hus“ etwas zu Trinken und zu Essen. Dabei zieht von SW ein Gewitter auf, dem ein langer Regen folgt. Wir würden gern auch noch das gegenüber liegende Aquarium besuchen, in dem vor allem Fische und Tiere der Region zu sehen sind. Es hat jedoch leider bereits ab 16:00 Uhr geschlossen.

Abends sind Gewitter und Regen durchgezogen und wir können mit der Drohne noch einmal an den Strand. Wir wollen die Szene mit der Küste und den Bunkern noch einmal einfangen.

Eine lange Reihe von Bunkern aus dem 2. Weltkrieg am Strand von Thyborøn

Eine lange Reihe von Bunkern aus dem 2. Weltkrieg am Strand von Thyborøn

Die Gedenkstätte für die fast 9000 Todesopfer der Skagerrakschlacht von oben. Sie besteht aus 26 großen Steinen (25 für die gesunkenen Schiffe und einen für die Toten, die auf anderen Schiffen ums Leben kamen). Die kleinen Figuren daneben sollen für die einzelnen Toten stehen

Die Gedenkstätte für die fast 9000 Todesopfer der Skagerrakschlacht von oben. Sie besteht aus 26 großen Steinen (25 für die gesunkenen Schiffe und einen für die Toten, die auf anderen Schiffen ums Leben kamen). Die kleinen Figuren daneben sollen für die einzelnen Toten stehen.

In der Bar

In der Bar

Es ist schon spät, aber wir würden gern noch etwas Nettes trinken. Die Bars in den Roten Häusern sind leider schon geschlossen, aber die Eltern der Betreiber der ‚Thyborøn Surf Bar‘ sind zufällig da und wir kommen noch auf ein Bier mit ihnen ins Gespräch. Sie betreiben das Café im ‚Sneglehuset‘. Nach dem Bier gehen wir auch noch einmal dort hin und bewundern die reich verzierte Fassade.

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Thyborøn, ONO4, 1018, 16°, gute Sicht

Historische Klinkerboote vor der Kulisse des Industriehafens von Struer

Historische Klinkerboote vor der Kulisse des Industriehafens von Struer

Alle, die in den Zeiten vor dem Internet, die Wetterkarten aus der Wetterlage und den Stationsmeldungen selbst gezeichnet haben, kennen diese Stationsmeldung. Wie oft haben wir Abends vor dem Kurzwellenempfänger gehangen und haben versucht aus den Störungen diese Meldungen herauszuhören, um sie dann ganz schnell in ein vorbereitetes Formular einzutragen. Einige dieser Wetterstationen haben wir mittlerweile schon besucht oder sind dann wenigstens an ihnen vorbei gesegelt, wie z.B. Fornæs bei Grenå.

Das erste Stück müssen wir kreuzen, bis dann der Wind dreht und wir abfallen können.

Das erste Stück müssen wir kreuzen, bis dann der Wind dreht und wir abfallen können.

Da wir nun so dicht bei Thyborøn sind, gibt es keine Frage, dass wir da hin müssen. Wir verlassen relativ spät den Hafen gegen 12:00, da erst gegen Mittag ein Winddreher angesagt ist. Um von Struer nach Thyborøn zu kommen, muss man die Brücke beim Oddesund passieren. Gemäß Seekarte öffnet sie alle halbe Stunde und wir müssen etwa 20 Minuten warten, da kurz nach der vorherigen Öffnung ankommen. 

Kurz vor der Klappbrücke kreuzt ein Stand Up Paddler unseren Weg.

Kurz vor der Klappbrücke kreuzt ein Stand Up Paddler unseren Weg.

Beim Auf- und Absegeln sichten wir einen Seehund, der sich die Sache einmal anschaut und dann wieder seiner Jagd nach Fischen nachgeht, die hier alle wie wir durch müssen. Um 14:45 Uhr geht für uns dann die Brücke auf und der Weg nach Thyborøn ist frei. Der Wind hat mittlerweile auf besagte ONO 4 zu genommen und wir segeln mit 7 knt über die Nissum Bredning. 

Wir haben die Oddesund Brücke passiert und sind nun in der Nissum Bredning

Wir haben die Oddesund Brücke passiert und sind nun in der Nissum Bredning

Außer uns sind nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs. Die Segler, die wir treffen, können wir an einer Hand abzählen.

Thyborønist schon von Weitem an seinen großen Windkraftanlagen zu erkennen, aber wir müssen erst einmal eine Untiefentonne als Ansteuerung anlaufen.

Vor Thyborøn stehen auf den Sandbänken imposante neue Windkraftanlagen von Siemens-Gamesa.

Vor Thyborøn stehen auf den Sandbänken imposante neue Windkraftanlagen von Siemens-Gamesa.

Das letzte Stück vor Thyborøn ist dann wieder ein enges Fahrwasser, das zunächst an wenig anheimelnden Kai- und Industrieanlagen vorbei führt. Die Hafeneinfahrt teilen wir uns mit den großen Schiffen und Fischereifahrzeugen.

Ganz offensichtlich gibt es hier noch eine aktive Hochseefischereiflotte. Wir sehen Schiffe aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien.

Erstmal ein Eis!

Erstmal ein Eis!

Die Sportboote liegen im kleinen noch fast leeren ehemaligen Fischereihafen ganz hinten in Richtung Nordseestrand hinter dicken Kaimauern. In einer Ecke ist noch ein altes Betonbauwerk zu sehen. Es stammt aus dem 2. Weltkrieg und ist ein ehemaliger Beobachtungsbunker der Deutschen Wehrmacht. Der Zugang zum Limfjord war mit Minen bestückt, die von hier aus gezündet werden konnten.

Thyborøn hat einen wunderschönen Strand trotz der Bunker

Thyborøn hat einen wunderschönen Strand trotz der Bunker

Nachdem wir alles aufgeklart haben, machen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang. Hier finden wir eine ganze Kette an alten Bunkern aus dem 2. Weltkrieg, die teils in den Dünen versunken sind und teils frei am Strand stehen. Offensichtlich hat sich die Küstenlinie in den letzten 80 Jahren verändert.

Auf dem Rückweg stolpern wir über die Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrak Schlacht des 1. Weltkrieg. Uns war nicht klar, dass diese größte Seeschlacht direkt in der Nähe von Thyborøn statt gefunden hat und es hier eine Gedenkstätte und ein entsprechendes Museum dazu gibt. Wir entschließen uns dazu, noch einen weiteren Tag in Thyborøn zu bleiben und dies alles genauer zu erkunden.

Ein kleiner Teil der Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrakschlacht im 1. Weltkrieg

Ein kleiner Teil der Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrakschlacht im 1. Weltkrieg

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Putz- und Flicktage in Struer

Thomas im Zug

Thomas im Zug

Thomas verläßt morgens gegen 9:00 Lorrikeet. Ich bringe ihn noch zum Bahnhof und gehe danach noch etwas einkaufen. Die nächsten beiden Tage sind Reparaturen, sauber machen und Wäsche waschen gewidmet.

An Bord beginne ich das Handset mit Außenlautsprecher unseres Funkgerätes RAY240 VHF im Cockpit zu demontieren. Seit der letzten Saison funktioniert es nicht mehr und wir sind nur auf die Station unter Deck angewiesen. Das Handset hatte ich im Herbst durch Ziehen des Steckers stillgelegt, um den Rest der Anlage nicht zu beeinträchtigen.

Die Platine ist trocken (Öl zum Schutz von mir)

Die Platine ist trocken (Öl zum Schutz von mir)

Ich habe die Vermutung, dass das Poti mit Ein-/Ausschalter oder andere Teile im Cockpit Seewasser abbekommen haben. Dazu muss aber der Außenlautsprecher ausgebaut und geöffnet werden. 

Die fliegende Verkabelung von Lautsprecher und Handset-Stecker, entspricht nicht dem Standard, den ich heute realisiere. Also bringe ich auch gleich eine Niederspannungsklemmschiene an. Dann geht es an den Außenlautsprecher. 

Poti auch trocken

Poti auch trocken

Als ich den Außenlautsprecher demontiert habe, kann ich keine Schäden an Poti und Verstärker-Platine feststellen. Auch ein Betrieb im geöffneten Zustand zeigt, dass die Spannungspegel im Gerät dem entsprechen, was ich erwarten würde. Wo liegt also der Fehler?

Eine Internet-Recherche bringt einen Hinweis von einem Betrieb aus Aurich. Die Leute dort haben beim RAY240 VHF häufiger einen Defekt am passiven Lautsprecher festgestellt. Dieser Lautsprecher soll eigentlich wasserdicht sein. Als ich den Widerstand messe, stelle ich fest, dass die Spule unterbrochen ist.

Regionalbahn Niebühl-Tønder-Niebühl

Regionalbahn Niebühl-Tønder-Niebühl

Mit der Lupe kann ich dann sehen, dass tatsächlich Seewasser in die Spule gekrochen sein muss und das Kupfer des Drahtes zersetzt hat. Der Betrieb in Aurich kann mir auch den passenden Ersatzlautsprecher besorgen, aber diese Reparatur muss bis zum Heimathafen warten.

Kurz vor 21 Uhr: Blick aus der Bahn auf den Limfjord - gleich bin ich in Struer

Kurz vor 21 Uhr: Blick aus der Bahn auf den Limfjord – gleich bin ich in Struer

Also baue ich alles wieder zusammen. Wenigstens weiß ich nun, wo der Fehler liegt und dass ich das Handset ohne Bedenken wieder betreiben kann. Thomas hat derweil eine kleine Regionalbahn Odyssee von Struer nach Hannover zurückgelegt, da irgendwo zwischen Flensburg und Kolding die Oberleitung gerissen ist und er nicht auf den IC von Kolding nach Hamburg zurückgreifen konnte. Also ging es von Struer nach Veilje, von dort nach Tønder, dann über Niebühl nach Hamburg. Er hat aber noch am selben Tag Hannover erreicht.

Der Weg vom Bahnhof in Struer zum Boot führt am alten Fischereihafen entlang, der nun Badespaß verheißt.

Der Weg vom Bahnhof in Struer zum Boot führt am alten Fischereihafen entlang, der nun Badespaß verheißt.

Am Freitag warte ich auf Petra, die für die kommende Woche an Bord kommt. Die Zeit vertreibe ich mir mit Wäsche waschen, Artikelschreiben und Bilder bearbeiten. Petras Anreise läuft weniger aufregend als die Rückreise von Thomas, obwohl auch sie viele Umstiege hatte.

Nach der Ankunft von Petra gibt es noch einen gemeinsamen Spaziergang durch den schönen Park von Struer

Nach der Ankunft von Petra gibt es noch einen gemeinsamen Spaziergang durch den schönen Park von Struer

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