Crewwechsel in Ålborg

Morgens in Ålborg

Morgens in Ålborg

Petra verlässt das Boot, um nach Hannover zu kommen und Claus macht sich auf den Weg von Hamburg nach Ålborg. Der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage viel Wind voraus, so dass wir wohl erst am Dienstag nach Hals aufbrechen werden und dort den geeigneten Wind Richtung Süden abwarten.

Ich vertreibe mir die Zeit mit Wäsche waschen und schreiben der Blog-Texte der letzten Tage, damit wir wieder auf Stand sind.

Nachmittags in Ålborg

Nachmittags in Ålborg

Nachdem Claus an Bord eingetroffen ist und sich etwas eingerichtet hat, unternehmen wir am Fjord entlang eine kleine Radtour in die Altstadt. Die Sonne scheint aus allen Knopflöchern und wir geniessen den Abend.

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Segeln bei herrlichstem Wetter nach Ålborg

Nachdem wir den Hafen verlassen, bleibt der Windmesser wie angenagelt auf Wind genau von vorn stehen. Das ist nicht plausibel. Wir schauen genauer hin: Oh Schreck - keine Daten. Irgendwas ist mit der Wetterstation auf dem Mast. Glücklicherweise ist die Ursache schnell gefunden - eine Steckverbindung unter Deck hatte sich gelöst - uff!

Nachdem wir den Hafen verlassen, bleibt der Windmesser wie angenagelt auf Wind genau von vorn stehen. Das ist nicht plausibel. Wir schauen genauer hin: Oh Schreck – keine Daten. Irgendwas ist mit der Wetterstation auf dem Mast. Glücklicherweise ist die Ursache schnell gefunden – eine Steckverbindung unter Deck hatte sich gelöst – uff!

Das Gewitter hat sich über Nacht ausgetobt und wir haben keine Eile aus dem Hafen zu kommen. Außerdem müssen wir noch die Hochzeitskarte auf den Weg bekommen. In der Agentur, die dann um 10:00 Uhr aufmacht, gibt es tatsächlich einen Briefkasten für normale Briefe und einen für Express- und Auslandsbriefe. Nun, wir müssen eben lernen, dass in Dänemark Briefkästen geschlossen sein können. Wir fragen uns, ob sich die Postnord, wie sie jetzt heißt, damit selbst abschaffen will. Auf diese Art bekommt man bestimmt keine zusätzlichen Kunden.

Diese Industrieanlage der Firma dankalk K/S hatte ich gestern aus der Ferne für ein Kreuzfahrtschiff gehalten ;-)

Diese Industrieanlage der Firma dankalk K/S hatte ich gestern aus der Ferne für ein Kreuzfahrtschiff gehalten 😉

Wir verlassen gegen 11:30 Uhr den Hafen, um um 12:15 Uhr durch die Aggersundbrücke zu kommen. Diese öffnet dann tatsächlich 12:20, nachdem ein Zug passiert hat. Hinter der Brücke begrüßt uns wieder der Seehund. Wir setzen das ungereffte Großsegel und die Genua 2. Der Wind ist mittlerweile auf NNW 3 gedreht und wir können die ganze Strecke im Fahrwasser segeln.

Wir segeln auf die Aggersundbrücke zu, die kurz darauf öffnet

Wir segeln auf die Aggersundbrücke zu, die kurz darauf öffnet

Heute kommen uns einige Segler entgegen, die das schöne Wetter zu einem Wochenendausflug nutzen. Die letzten Tage waren wir teilweise die Einzigen auf dem Wasser. Es ist eben noch Vorsaison und die Kinder haben noch keine Ferien. Wir machen diesmal im Skudehavn von Ålborg fest, da wir in der Einfahrt zum Vestre Havn bei 1,70 m im Schlick fest kommen. Vor 2 Wochen war ich noch in den Hafen gekommen.

Lorrikeet im Skudehavn

Lorrikeet im Skudehavn

Petra und ich machen uns auf den Weg in die Stadt, um das Ende ihrer Limfjord Tour zu feiern. Dazu gehen wir erst einmal ein Stück landeinwärts, um die nächstgelegene Bushaltstelle zu finden und dann weiter die Hauptstraße entlang Richtung Innenstadt. Dort wollen wir uns vorher noch die Altstadt anschauen. Unseren kleinen Rundgang beginnen wir am Schloss, welches direkt am Limfjord liegt. Dort ist viel los und anscheinend soll noch mehr passieren. Wir finden heraus, dass die Stadt Ålborg sich auf den morgigen Halbmarathon vorbereitet. Dieser soll auch am Hafen entlang führen. Petra wird also vorsichtshalber rechtzeitig starten, um mit der Busverbindung nicht in Schwierigkeiten zu kommen.

Wir gehen weiter durch die Altstadt und anschließend finden wir auch ein Restaurant, wo wir Muschel und Granaten (Jomfru Hummer) bekommen. Nachdem wir so viele Muscheln gesehen haben, wollen wir nun auch welche essen.

Zurück geht es auf dem viel kürzeren Weg am Limfjord entlang. Dabei kommen wir am ehemaligen Fabrikgebäude von Ålborg Akvavit vorbei. Produziert wird dort seit 2015 nicht mehr. Die Firma wurde 1881 gegründet durch einen Zusammenschluss mehrerer Brennereien und hatte ab 1923 in Dänemark das Monopol auf Schnaps und Aquavit. 1989 begann eine Serie von Firmenverkäufen und Zusammenschlüssen. Heute nun gehört die Firma zu einem norwegischen Konzern, der zu 83,5% einer schwedischen Investmentgesellschaft gehört. Der in Deutschland bekannte Malteserkreuz Aquavit wurde von der Firma Aalborg Akvavit übrigens ab den 1920erJahren in Deutschland hergestellt, da ein Export aufgrund der hohen Zölle unwirtschaftlich war. Auch der kommt heutzutage aus Norwegen.

Aber was macht man nun mit einem Fabrikgelände direkt am Limfjord, welches nicht mehr benötigt wird? – Richtig, man baut Wohnungen. Das zentrale Gebäude darf stehen bleiben und soll Kunstgalerie werden. Auf dem restlichen Gelände entstehen Wohngebäude und das ganze Quartier erhält den passenden Namen „Spritten“ – Prost!

Dass sich Fuchs und Hase im neuen Quartier "Spritten" Gute Nacht sagen, kann man nicht sagen, denn Füchse haben wir hier nicht gesehen ;-)

Dass sich Fuchs und Hase im neuen Quartier „Spritten“ Gute Nacht sagen, kann man nicht sagen, denn Füchse haben wir hier nicht gesehen 😉

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Løgstør again

Morgens 08:10 Uhr: Warten vor der Brücke über den Vilsund

Morgens 08:10 Uhr: Warten vor der Brücke über den Vilsund

Auch heute sind wieder Gewitter für den Nachmittag angesagt. Deshalb stehen wir heute gegen 6:00 Uhr auf. Der nahe Supermarkt öffnet um 7:00 Uhr, so dass sogar die Versorgung mit Brötchen gesichert ist. Ein zweites Mal wollen wir unser Glück mit den Gewittern nicht herausfordern. 

Diesen Oldtimer treffen wir bei den Campern in Løgstør am Hafen

Diesen Oldtimer treffen wir bei den Campern in Løgstør am Hafen

Wir laufen so aus, dass wir die Brückenöffnung von 8:15 Uhr mitnehmen. Wir setzen ungerefftes Großsegel und Genua 2. Unsere Lorrikeet sprintet hoch am Wind über die Thistet Bredning in Richtung Feggesund. Der Himmel ist mit Wolken verhangen, aber trocken. Kurz vorm Feggesund hat der Wind noch etwas zugelegt und wir stecken ein Reff in das Großsegel. So läuft Lorrikeet ausgeglichener.

Als der Regen stoppt, trauen wir uns raus. Erstmal muss es natürlich ein Eis geben, aber kaum haben wir das Eis (Lakritzeis!) in der Hand, fängt es wieder an zu regnen und wir warten unter der Überdachung einer Freiluftbühne auf besseres Wetter

Als der Regen stoppt, trauen wir uns raus. Erstmal muss es natürlich ein Eis geben, aber kaum haben wir das Eis (Lakritzeis!) in der Hand, fängt es wieder an zu regnen und wir warten unter der Überdachung einer Freiluftbühne auf besseres Wetter

Am Feggesund liegt eine schmale Landzunge mit einem markanten langgestreckten Hügel. Dort sollen angeblich zwei dänische Könige begraben sein, aber gefunden hat man die Gräber bislang nicht. Es soll sich um Hamlets Vater und Onkel handeln. Vielleicht liegt es daran, dass Hamlet auf einer alten Sage basiert…

Im letzten Stück des Feggesund müssen wir die Genua einrollen und den Motor zu Hilfe nehmen. Es geht fast gegen den Wind und es ist zu eng zum Kreuzen. Danach können wir wieder abfallen, Motor stoppen und die Genua ausrollen. 

Wandgemälde in Løgstør

Wandgemälde in Løgstør

Leider meldet sich auch der Regen. Mit etwas 7 knt Fahrt segeln wir in Richtung Løgstør. An diesem Hafen führt nichts vorbei. Wer durch den Limfjord will, kommt unweigerlich hier vorbei und er liegt eine bequeme Distanz von Ålborg entfernt. So machen wir wieder im Kanal-Hafen fest.

Nach einiger Zeit reißt die Bewölkung auf und wir machen uns auf den Weg in die Stadt. Beim Spaziergang durch die Stadt erstehen wir eine Hochzeitspostkarte samt Briefmarke, die mit 50DKr (mehr als 6 €!) ganz schön teuer ausfällt. An Bord wollen wir sie schreiben und dann später in einen Briefkasten werfen. 

Malschule am Hafen

Malschule am Hafen

Nachdem wir an Bord gegessen und die Hochzeitskarte fertig geschrieben haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Postkasten. Die Suche erweist sich als ein unlösbares Unterfangen. Das Kopenhagener Volketing hat die Briefbeförderungspflicht aufgehoben und meint, der Markt werde es schon richten. 

Ergebnis: Der Preis für die Briefbeförderung ist durch die Decke geschossen und Briefkästen sind im großen Stil abgebaut worden. Man wird Briefe und Pakete nur noch in Agenturen los, die nach 17:30 Uhr schliessen. 

Zum Trösten gehen wir in eine „Vin & Øl Stue“ gegenüber von der Agentur, wo wir auch die Hochzeitskarte gekauft haben. In der Kneipe wird allerdings geraucht, was wir nicht mehr gewohnt sind und einige Herrschaften haben dem Alkohol am Freitagabend schon so kräftig zugesprochen, dass sie sehr zutraulich werden, Wir verholen uns deshalb auf die Außenplätze, die wir erst einmal trocknen müssen.

Vor der Kneipe können wir zuschauen, wie die Innenstadt mit bunten Fähnchen dekoriert wird. Ob es einen besonderen Grund gibt, finden wir nicht heraus.

Vor der Kneipe können wir zuschauen, wie die Innenstadt mit bunten Fähnchen dekoriert wird. Ob es einen besonderen Grund gibt, finden wir nicht heraus.

Auf dem Weg zurück an Bord sehen wir, dass nun ein Gewitter von SO im Anmarsch ist. Wir nutzen die Gelegenheit einige Bilder von Blitzen in der Dämmerung zu machen. Dann müssen wir uns beeilen, um trocken an Bord zu kommen. Unter unserem Cockpitpersenning werden wir mit einer Lightshow belohnt.

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Mit Genua 2 durchs Natur Reservat

Muschelfarm dicht an der Küste von Mors

Muschelfarm dicht an der Küste von Mors

Wir lassen uns mit dem Auslaufen viel Zeit und verlassen gegen 11:00 Uhr den Hafen. Vor dem Hafen muss etwas Abstand von der Küste gehalten werden, da es hier Warngebiete für Muschelfarmen gibt und wir uns nicht sicher sind, ob die Bewuchsleinen oben oder unten miteinander verbunden sind. Auf jeden Fall sehen wir viele Bojen, wie diejenigen, die wir gestern im Hafen gesehen haben.

Auf der Steuerbordseite lächelt freundlich die Sonne, von der Backborseite schauen uns die Wolken grimmig an. Hoffentlich bleiben die, wo sie sind

Auf der Steuerbordseite lächelt freundlich die Sonne, von der Backborseite schauen uns die Wolken grimmig an. Hoffentlich bleiben die, wo sie sind

Ab Hestør Odde geht es in ein Natur Reservat südwestlich von Mors. Die Durchfahrt scheint nicht gesperrt zu sein. Die Seekarte sagt nur etwas von eingeschränkter Nutzung. Vermutlich ist Ankern nicht erlaubt. Wir haben nur die Genua 2 gesetzt und segeln gemütlich durch die herrliche Landschaft. Uns wundert nur, dass es auch hier kaum Vögel gibt.

Der Fährmann winkt uns noch freundlich zu, aber dahinter zeigen die Wolken, dass sie auch knurren können!

Der Fährmann winkt uns noch freundlich zu, aber dahinter zeigen die Wolken, dass sie auch knurren können!

Hinter Doverodde, wo das Natur Reservat endet, zieht von achtern ein Gewitter auf. Gewitter versuchen wir normalerweise auf dem Wasser zu vermeiden, aber wir wollen heute bis kurz vor die Brücke über den Vilsund.  Es stellt aber über der Visby Bredning seine Gewitter Aktivitäten ein. Nur heftiger Regen prasselt auf uns nieder. Mein Segelanzug, der schon einige Jahre auf dem Rücken hat, zeigt seine undichten Stellen und verlangt nach einer größeren Renovierung der Nähte.

Hunde jagt man bei dem Wetter nicht vor die Tür, aber den Mann ins Cockpit

Hunde jagt man bei dem Wetter nicht vor die Tür, aber den Mann ins Cockpit

Das Gewitter scheint uns nicht wahrgenommen zu haben, erst als es wieder vor uns auf Land trifft, fängt es wieder an zu donnern. Dafür ist bei uns nun der Wind weg. Da hinter uns sich ein weiteres Gewitter ankündigt, werfen wir die Maschine an und sehen zu, in der Lücke zwischen den beiden Gewittern nach Vilsund-Vest zu kommen. Im Ort stehen auch Schilder, auf denen Vildsund steht. Was ist nun richtig? Egal, der Hafen ist da und man kann fest machen.

Es regnet zwar nicht in Vilsund, aber einen Regenbogen über Lorrikeet gibt es trotzdem

Es regnet zwar nicht in Vilsund, aber einen Regenbogen über Lorrikeet gibt es trotzdem

Als wir gegen 17:00 Uhr fest sind, hat sich das zweite Gewitter aufgelöst. Wir nutzen den Abend, um unsere Bestände im nahen Supermarkt aufzustocken. Auch eine Tankstelle befindet sich am Hafen, so dass wir hier auch unsere Diesel-Bestände nachfüllen.

Vom Hafen haben wir zwar einen schönen Blick auf die Brücke, aber auch den Verkehrslärm

Vom Hafen haben wir zwar einen schönen Blick auf die Brücke, aber auch den Verkehrslärm

Da es nun wieder blauen Himmel gibt, machen wir noch eine Runde um den kleinen Ort.

Abenddämmerung am Vilsund

Abenddämmerung am Vilsund

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Bei dem Wetter darf man keinen Hund vor die Tür jagen

Regenwettergemütlichkeit im Cockpit

Regenwettergemütlichkeit im Cockpit

Morgens war es noch schön und die Sonne schien. Gegen 10:00 Uhr zieht von SW eine dicke Wolkenfront auf und es beginnt in einer Tour zu regnen. Das wollen wir uns nicht antun.

Der Blick auf die andere Hafenseite zu einer Arbeitsplattform der Muschelfischer

Der Blick auf die andere Hafenseite zu einer Arbeitsplattform der Muschelfischer

Nachmittags soll der Regen für einige Zeit Pause machen, also machen wir uns gegen 15:00 Uhr zu Fuß am Strand in Richtung Ost auf den Weg, um auch diese Seite zu erkunden. Hier stolpert man übrigens über den Jakobsweg und es gibt auch einige Schlafunterschlüpfe für Wanderer.

Nach dem Strandspaziergang kommen wir zurück zum Hafen und das Hafen Restaurant hat tatsächlich ab 17:00 Uhr geöffnet. Man wartet auf eine größere Biker Gruppe und kann uns auch Speisen und Getränke anbieten. Das nutzen wir, da unsere Frischbestände an Bord etwas eng geworden sind. 

Bikertreff am Sillerslev Havn

Bikertreff am Sillerslev Havn

Die Biker Gruppe, die sich hier trifft, besteht zum größten Teil aus Männern und Pärchen gesetzten Alters, die einer nach dem Anderen auf schweren Maschinen angerollt kommen. Einige haben bei diesem Wetter aber das Auto vorgezogen und gleich die Familie mitgebracht.

Wir machen noch einen Ausflug auf die andere Seite des Hafens, um uns die Gerätschaften der Muschelfischer genauer anzusehen. Erklärungen bekommen wir dazu nicht, aber wir reimen uns die Funktion der Dinge zusammen, die wir zu Gesicht bekommen. Spannend ist, welche Hilfsmittel sich die Muschelfischer – oder sollten wir besser Muschelzüchter sagen? – für ihre Arbeit geschaffen haben.

 

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