Die wollen nur vor der Haustür spielen

Großenbrode bei schönstem Wetter

Großenbrode bei schönstem Wetter

Den Gennaker haben wir bereits gestern Abend in den Bergeschlauch gezogen. Heute wollen wir das neue Segel vorm Hafen einmal ausprobieren. Mit dem Hafenmeister haben wir abgesprochen, dass wir das Schild am Platz auf ROT stellen und dann danach wieder dort anlegen können. 

Der Wind weht heute schön leicht mit etwa 3 Bft aus NW. Hervorragend für das Testen geeignet. Mit allem vorbereitet verlassen wir den Hafen und Versegeln uns etwas Seeraum um dann abzufallen und den Gennaker zu setzen. Wie soll nun dieses Manöver von statten gehen?

  1. Genua einrollen, damit man nicht mit den Schoten durcheinander kommt.
  2. Gennakersack am Mast fixieren, damit er nicht von Bord geht.
  3. Gennakerhals an den Niederholer anschliessen, der nun vor der Rollgenua seine Befestigung hat.
  4. Gennakerschoten aussen herum anschlagen. Dazu nutzen wir die neuen Tauwerksschekel.
  5. Gennakerfall von Lee an den Gennakerkopf anschlagen.
  6. Bergeschlauch bis zum Anschlag vorholen.
  7. Niederholer bis kurz über dem Bugkorb durchholen.
  8. Bergeschlauch hochziehen. Der Gennaker weht dann aus.
  9. Leeschot dicht holen und wie einen Spinnaker nach dem vorderen Liek fahren.
Der neue Gennaker

Der neue Gennaker

Obwohl wir zu dritt am Bord sind wollen wir es gleich mit zwei Personen probieren und es klappt auf anhieb. Nun wollen wir eine Halse machen. Im Winter hatten wir an einem Webinar mit Tim Kröger teilgenommen und uns dort einige Anregungen geholt. Deshalb haben wir auch die Luvschot aussen geschlagen. Für die Halse haben wir uns entschieden erst den Baum zu halsen, um auf „Schmetterling“ weiter zu fahren und dann den Gennaker zu halsen. Auch dieses Manöver funktioniert auf anhieb zu zweit. 

Das Bergen des Gennakers läuft dann genauso, wie früher beim Spinnaker. Der Bergeschlauch wird einfach über das Segel gezogen, dessen Leeschot gleichzeitig gefiert wird. Danach kann die „Wurst“ Stück für Stück in den Sack verstaut werden.

Kuchenbacken an Bord

Kuchenbacken an Bord

Auf jeden Fall sind wir begeistert vom neuen Segel und auch die Farbgebung gefällt uns. Am Abend nach dem Essen backen wir dann noch einen Kuchen für die nächsten Tage der Tour.

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Wechselhafter Wind

Morgens auf dem Weg zur Dusche kommt der Wind noch schwach aus westlicher Richtung.

Genua 1 aufrollen

Genua 1 aufrollen

Nach einem schönen Frühstück im Cockpit stellen wir fest, dass der Wind nun auf SO gedreht ist. Wir schlagen die Genua 1, unser Leichtwindsegel, an und verlassen Grömitz.

Grömitz bei leichtem OSO

Grömitz bei leichtem OSO

Zu Anfang geht es mit raumen Wind bei 2 Bft gut voran und wir halten in Richtung Dahme. Zwischen uns und einem Briesen sprich unter Land liegt eine Zone mit gar keinem Wind. Wir sehen dann auch, dass dort ein Boot mit Wind von entgegengesetzter Seite uns entgegen kommt. Offensichtlich treffen hier zwei Windsysteme aufeinander.

Wir versuchen mehrfach durch die Nullwindzone zu kommen, bleiben aber immer wieder dort hängen und werden von der SO Strömung eingeholt. So kommen wir aber nicht an Dahme vorbei.

Als wir vor Dahmeshöved stehen, kommt wieder eine Yacht mit kräftigem WNW uns entgegen. Kurz vor uns fallen auch bei ihr die Segel ein und sie bleiben in der Nullwindzone hängen. Es hilft nichts, wir müssen einfach darauf warten, dass sich dieses Gebilde in Bewegung setzt.

Dies passiert dann auch. Nach etwa 5 Minuten sieht man wie sich die Grenze in unsere Richtung verschiebt. Die Segel kommen über und sofort setzt ein Westwind mit satten 4 Bft ein. Unsere Lorrikeet legt sich auf die Seite und nimmt Fahrt auf. Dieser Wind ist aber für die Genua 1 zu viel und wir schleifen bereits das Deck durch das Wasser. So schnell es geht wechseln wir die Genua 1 gegen unser Arbeitssegel Genua 2. Selbst das ist aber noch zu viel und wir stecken auch noch das erste Reff in das Großsegel. Nun liegt sie wieder ausgeglichen auf dem Ruder und wir fahren mit etwa 6 knt Richtung Großenbrode.

Der neue Gennaker muss in den Bergeschlauch

Der neue Gennaker muss in den Bergeschlauch

Der neue Gennaker

Der neue Gennaker

Wir sind nicht die Einzigen, die dort hin wollen, aber wir finden trotzdem einen Platz im Hafen. Großenbrode ist unser Zielhafen, da wir dort noch den neuen Gennaker abholen wollen, der den alten Spinnaker ersetzen soll. Dieser war uns letztes Jahr auf der Tour nach Göteborg zerrissen. Zudem kann man in Großenbrode ganz gut einkaufen.

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Los geht’s

Petra, Thomas und ich sind gestern Abend mit der Bahn nach Wismar gefahren. Da kurz vor Schwerin an den Gleisen gebaut wird, kann man entweder auf einen Schienenersatzverkehr zwischen Holthusen und Schwerin Hbf, auf die Strecke von Hamburg über Lübeck nach Bad Kleinen oder eine Busverbindung von Grevesmühlen nach Wismar zurück greifen. Leider sind die Ersatzverbindungen nicht der Menge an Fahrgästen gewachsen.

Die Crew beim Umsteigen in Grevesmühlen

Die Crew beim Umsteigen in Grevesmühlen

Die Strecke zwischen Lübeck und Grevesmühlen gleicht dann auch eher einem Ölsardinen Transport.

Abendstimmung in Wismar

Abendstimmung in Wismar

Trotzdem sind wir zu annehmbarer Zeit in Wismar und lassen den Abend in der Kaibar ausklingen.

Beim Aufwachen heute morgen scheint die Sonnen aus allen Knopflöchern. Nach einem genüsslichen Frühstück im Cockpit machen wir Lorrikeet seeklar, melden uns bis Mitte Juni ab und verlassen den Hafen.

Lorrikeet und Crew klar zum Auslaufen

Lorrikeet und Crew klar zum Auslaufen

Der Wind aus NO echt schnell schlafen und wir segeln mit 1-3 knt in Richtung Offentief. Na das kann ja eine lange Flautentour werden.

Flautentreiben in der Wismarer Bucht

Flautentreiben in der Wismarer Bucht

Kegelrobbe im Offentief

Kegelrobbe im Offentief

Als wir den Ausläufer des Lips passieren sichten wir um uns herum mehrere Kegelrobben. Sie sind gerade dabei zu jagen und lassen sich von uns etwas ablenken. Obwohl das GPS etwas von Ankunft nach Mitternacht berechnet, setzen wir den Kurs auf Grömitz ab. Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind frischt etwas auf. Sonst können wir ja auch noch bei Sonnenuntergang die Maschine anwerfen.

Wir werden für unsere Hartnäckigkeit mit mehrfachen Schweinswal Sichtungen belohnt. Die Tiere kommen bis dicht an das Boot und schwimmen teilweise im Kielwasser und bei einem kann man die weisse Bauchseite sehen. Dies ist eigentlich sehr ungewöhnlich, da Schweinswale eigentlich eher Abstand von uns Menschen halten.

Yachthafen Grömitz

Yachthafen Grömitz

Als wir den Lübeck-Gedser-Weg kreuzen dreht der Wind auf NO und nimmt auf etwa 3 Bft zu. Nun können wir mit einem Einlaufen vor Sonnenuntergang rechnen. Wir werden durch die Fähre „Niels Holgerson“ gestört, die eine Stunde vorher ausgelaufen war. In etwa 10 sm Entfernung nordöstlich von uns dreht sie und scheint wieder zurück nach Travemünde zu fahren. Sehr ungewöhnlich, da sie so etwas eigentlich nur bei Notfällen tut, wir hören aber keinen darauf hinweisenden Funkverkehr. Offensichtlich befindet sie sich  auf einer Probefahrt aber kommt uns sehr in die Quere. Petra ruft sie auf Kanal 16 an, bekommt aber keine Reaktion. Das ist sehr unseemännisch! Irgendwer auf der Brücke muss den Funkspruch aber gehört haben, da sich ihr kurz darauf deutlich ändert, so dass sie hinter uns durchgeht.

Diese Möwe macht einen ganz friedlichen Eindruck

Diese Möwe macht einen ganz friedlichen Eindruck

Nach dem Einlaufen in Grömitz machen wir noch einen Spaziergang zur Seebrücke. Dort wird Klaus Opfer der räuberischen Attacke einer Möwe auf sein Schokoladeneis. Sie hatte bereits mehrfach uns dicht angeflogen, aber trotzdem nicht angegriffen. Dann hat Klaus das Eis wohl etwas zu hoch gehalten und die Möwe ist von Hinten zwischen ihm und Petra hindurch geflogen und hat die Waffel so getroffen, dass die Eiskugel nach vorn geflogen ist. Die Möwe ist ihr gleich gefolgt und hat sie sofort verschlungen. Bei der ganzen Aktion hat die Möwe Klaus und Petra nicht berührt. Ehrlich gesagt hat sie sich mit diesem beeindruckenden Flugmanöver die Kugel redlich verdient. Also demnächst an der Küste Eiskugeln und Fischbrötchen immer eng am Körper halten.

Neben der Seebrücke an der Promenade grölt eine peinliche Säufertruppe, die Himmelfahrt als Begründung sehen sich kräftig einen hinter die Binde zu gießen. Wir sehen zu, dass wir wieder zurück an Bord kommen.

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Ansegeln im April

Unsere Lorrikeet ist schon am Mittwoch vor Ostern ins Wasser gekommen und der Mast steht schon seit 2. April.

Leider war das Wetter nicht ganz so toll und wir hatten a den Wochenenden danach einiges vor. So muss das letzte Wochenende im April genutzt werden.

Lorrikeet erweist sich bei schönem Wetter wieder als einsatzbereit. Auch der Wassertank ist gespült und kann wieder genutzt werden.

Die nächste Tour, die an Himmelfahrt beginnt, kann kommen.

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Der neue Gennaker

Da der alte Spinnaker auf der Tour nach Schweden zerriss, hatten wir bereits auf der Rücktour Janik Matschuk von JAN-Segel an Bord, um Maße zu nehmen.

Wir hatten uns entschieden auf Gennaker umzusteigen, da das Handling für kleine Crews einfacher ist. Beim Design wollten wir uns an den Regenbogenfarben orientieren. So ist folgendes Design herausgekommen:

 

Nur links unten soll natürlich ein oranger Streifen zwischen Gelb und rot sein. Mit dieser kleinen Korrektur haben wir das gute Stück in Auftrag gegeben und seit vorletzter Woche liegt der Gennaker bereit zur Abholung in Großenbrode.

Lorrikeet bekommt im Bugbereich noch einen V4A-Beschlag, wo der Niederholer des Gennakervorlieks dann angeschlagen werden kann. Die Montage wird bis zum Krantermin am 2.4.24 fertig sein.

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