Heute haben wir Besuch von einem ehemaligen Kollegen von Petra. Mit ihm wollen wir etwas unternehmen. Segeln ist heute bei Regen und kaum Wind nicht so angesagt. Also soll es mit ihm in das Museum gehen.
Von Snekkersten sind es gerade einmal 4,5 km bis zum Museum und zu Schloss Kronborg. Allerdings sind wir gestern gewarnt worden, dass heute eine Horde junger Leute einen Marsch, jeweils bewaffnet mit einer Kiste Bier pro zwei Personen, machen werden. Am Endes des Marsches soll der Kasten von den Beiden gelenzt sein.
– Nun ja –
Wir nehmen also sein Auto und umfahren das Chaos, das gegen Mittag in Snekkersten beginnen soll. Am Museum, wo der Marsch enden soll, ist noch nicht viel zu sehen, aber es werden bereits Stände aufgebaut. Das scheint tatsächlich eine größere Aktion zu sein.
Das M/S Maritime Museum ist rund um das alte Trockendock einer stillgelegten Werft gebaut, die derzeit zu einem Kulturzentrum umgebaut wird. In dem Museum gibt es natürlich noch eine feste Ausstellung über die Entwicklung der Schifffahrt vornehmlich in Dänemark. Sehr interessant ist auch der Teil mit den Schiffsmodellen.
Die Fotoausstellung über die betauchten Wracks enthält wunderbare großformatige Fotografien, die den Eindruck aufkommen lassen, selbst dabei zu sein. Die Taucher haben eine großartige Leistung vollbracht. Zu der Ausstellung gibt es noch einen tollen Fotoband auf Englisch.

Blick vom Schloss auf die Festungsanlagen. Im Hintergrund überquert gerade eine elektrische Fähre den Öresund
Unser Besuch muss uns leider schon verlassen, da er sich noch um seine Familie kümmern möchte. Nach dem Besuch im Museum gehen wir noch zum Schloss Kronborg. Die Ankunft der wilden Horden aus Snekkersten ist nun in vollem Gange. Wir machen einen Bogen um den Ankunftsplatz.
Der Bau der Festung wurde Anfang des 15. Jahrhunders von König Erik von Pommern veranlasst. Zusammen mit der Festung in Helsingborg diente es der Kontrolle des Öresunds und der Eintreibung von Zoll für die Passierung des Sunds. Das eigentliche Schloss wurde erst später erbaut, brannnte zwischenzeitlich ab und wurde wieder neu gebaut. Lange Zeit diente es als Kaserne und dann fast 100 Jahre lang als Schifffahrtsmuseum. Mittlerweile hat man es mit gesammelten Möbelstücken aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet und einiges über das Leben am Hof auf einigen Wandtafeln beschrieben. Eine besondere Rolle nimmt dabei Frederik V ein, über den kräftig gelästert wird. Er war wohl intellektuell seiner Rolle nicht gewachsen und überließ die Politik der dänischen Regierung, aber als König sehr beliebt.

Königin Margrete I von Dänemark, Schweden und Norwegen ist die Großtante von Erik von Pommern. Sie war eine der wichtigsten Regenten im Mittelalter.
Shakespeares Hamlet spielt unter anderem auf Schloss Kronsborg, welches im Stück Elsinore genannt wird. Elsinore ist der englische Name für Helsingør. Der Sage Hamlet waren wir übrigens schon letztes Jahr im Limfjord begegnet.
Den Weg zurück von Helsingør nach Snekkersten nehmen wir für eine Station die Bahn. Es zieht einmal wieder ein Schauer durch.