Heute ist so gut wie kein Wind angesagt. Wir beschließen im Hafen zu bleiben und die Wäsche zu waschen.
Da dies natürlich nicht den ganzen Tag füllt, leihen wir beim Hafenmeister zwei Fahrräder aus. Auf den Rädern haben wir immer etwas Fahrtwind.
Wir radeln entlang der Küste zum Leuchtturm Gammel-Pöl. Dabei ist es gar nicht so einfach, zu ihm zu kommen. Der Turm steht oben an der Steilküste und ist nur über kleine Straßen und zum Schluss einen Feldweg zu erreichen. Dafür wird man mit einer wunderschönen Blumenwiese mit kräftigem Summen von Bienen und Hummeln sowie einem schönen Blick auf den Kleinen Belt belohnt.
Der Leuchturm wurde 1905 in Berlin-Luckenwalde gebaut. Damals war der Grenzverlauf zwischen Deutschland und Dänemark auf Grund des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 noch weiter nördlich. Dies änderte sich mit der Volksabstimmung 1920 und führte zum heutigen Grenzverlauf. Das ganze Thema würde aber den Rahmen hier sprengen.
Von hier fahren wir zum Ufer bei Pöls Rev. Auf dem Wasser zeigen sich nur einige schwache Brisenstriche. Wir bereuen die Entscheidung im Hafen geblieben zu sein nicht. Der Weg führt uns dann am Uferdeich zur Landverbindung nach Kegnaes.
Auch hier fahren wir zum dem aus dem Seewetterbericht bekannten Leuchturm. -„Kegnaes, keine Meldung“-. Dieser Leuchtturm wurde 1896 gebaut. Von hier hat man einen weiten Blick über den Kleinen Belt und in die Flensburger Förde. Dies nutzt auch die dänische Marine, die hier oben einen Beobachtungsposten betreibt und alle Schiffsbewegungen über 300 BRT erfasst. Alle? Na ja, wir erfahren vom Bewohner des Leuchtturmhauses, dass die Station nur tags besetzt ist. Die Marine muss eben sparen. Was das dann soll, erschließt sich uns nicht.
Auf dem Weg zurück zum Hafen halten wir in Skovby, um den örtlichen Brugsen zum Einkauf zu besuchen und uns im örtlichen Kro einen Tee und ein Stück Gebäck zu gönnen.