Gegen Mittag entschließen wir uns der Hitze des Tages auf See zu entgehen.
Im Hafen von Maasholm weht ein leichter Wind aus NW. Also schlagen wir wieder die Genua 1 an und lösen die Reffleinen. Vor dem Hafen können wir die Segel setzen. Als wir uns Schleimünde nähern, ist der Wind plötzlich weg und kommt aus Ost wieder, also haben wir wieder einen klassischen Seewind. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als aus der Schlei zu motoren.
Draußen geht es mit guter Fahrt Richtung Norden. Das Ziel steht noch nicht fest. Grobe Richtung ist die Flensburger Förde. Der thermische Wind ist aber anderer Meinung.
Es zeigt sich, dass es besser ist, in den Kleinen Belt zu segeln. Dänemark hat seit 15.6.20 die Grenzen wieder offen, allerdings unter Einschränkungen. Man soll 6 Übernachtungen in Dänemark gebucht haben. Wie aber bucht ein Segler 6 Übernachtungen? Einige pfiffige Hafenbetreiber sind auf eine Idee gekommen und haben sich zusammengeschlossen. Sie garantieren jedem Boot einen Liegeplatz. Dazu haben sie im Internet ein Formular bereitgestellt, dass man sich sich herunterladen und ausdrucken kann. Dies haben wir gemacht und es kommt nun zum Einsatz.
Also nehmen wir Kurs auf Mommark. Leider bricht ab Pöls Rev die Thermik zusammen und wir motoren den Rest. Der Hafen, der sonst um diese Jahreszeit gut gefüllt ist, hat tatsächlich jede Menge freie Plätze. Wir werden vom Hafenmeister persönlich empfangen und auf einen Platz direkt beim Restaurant gelotst. Danach setzt er sich wieder auf seinen Platz am Mikrofon und beginnt mit Playback zu singen.
Mommark selbst ist nicht sehr groß. Wir machen einen Spaziergang rund um Dorf und Hafen mit Campingplatz. Auch dieser ist nicht vollständig belegt. An einem der Camper sitzt ein Hase als wenn er auf die Fütterung wartet und er lässt sich von uns auch nicht stören.
Bei Sonnenuntergang gehen an mehreren Stellen Feuer an. Heute ist St. Hans Aften, wo traditionell in Dänemark Feuer entzündet werden.