Gestern spät abend hat der Wind gedreht bis auf Nordost. Heute morgen säuselt er wieder schwach bis gar nicht aus Nordwest. Wir motoren aus dem Hafen und frühstücken dabei erst einmal. Nebenbei machen wir einen erneuten Radio Check mit DP07. Diesmal ist alles in Ordnung. Also hat unser Antennenkabel außer der Isolierung keinen weiteren Schaden erlitten. Bei Pöel dreht der Wind auf den ersehnten Nordost und wir können die Segel setzen.
Im Offentief versuchen wir den ersten Funkkontakt mit der Whale Rider, deren Crew uns gestern per Telefon darum gebeten hatte. Das erste Mal ist noch ohne Erfolg, aber kurze Zeit später werden wir angefunkt. Es rauscht noch etwas, aber die Verständigung klappt. Großenbrode ist auch unser Ziel. Dort wollen wir die neue Genua und den reparierten Spinnaker beim Segelmacher abholen.
Unterwegs plötzlich eine panische Männerstimme über Funk, der nach einem Seenotrettungskreuzer ruft. Jetzt wäre die Anzeige der Schiffsnamen auf dem Plotter hilfreich, um zu sehen, wo er sich befindet. Es stellt sich raus, dass er südlich von Großenbrode liegt und Wassereinbruch in seiner Yacht hat. Ein Polizeiboot und ein Seenotrettungskreuzer eilen ihm zur Hilfe. Unsere Hilfe ist glücklicherweise nicht erforderlich. Statt nach einem Seenotrettungskreuzer zu rufen, hätte er lieber gleich ein PAN PAN absetzen sollen. Dann hätte man ihn nicht erst auf Kanal 10 abgeschoben, bevor er sein Anliegen vorbringen konnte.
Kurz vor Großenbrode treffen wir auf die Whale Rider, die draußen ein paar Probeschläge macht.
Wir drehen eine kleine Ehrenrunde und fahren dann in den Hafen. Beim Segelmacher bekommen wir unsere Segel. Leider fehlen die Verstärkungen, die noch zum Schutz vor den Salingen auf die Genua geklebt werden sollen. Wir messen die Positionen an der alten Genua aus und schlagen dann die neue Genua an. Bei dem Wind rollen wir sie jedoch schnell wieder ein und lassen sie nicht lange im Wind knattern.
Abends statten wir dann dem überschaubaren Osterfeuer einen Besuch ab und lassen uns bei einem Glas Bier einräuchern während uns die Hände abfrieren. Trotzdem sind wir dankbar: letzte Jahr hatten wir leichten Schnee zum Osterfeuer.