Eine neue Reffleine

Maasholm / Schlei – Heiligenhafen
44,3 sm
SW 4-6, Schauer

Für heute sind ab Mittag Schauer angesagt. Vereinzelt soll es auch Gewitter geben. Wir hoffen auf der Ostseite Schleswig-Holsteins auf ein wenig mehr Zeit, gehen aber noch vor dem Frühstück raus aufs Wasser. Das Reff nehmen wir wieder aus dem Groß, um so schnell wie möglich Richtung Heiligenhafen zu segeln. Wir könnten auch die Kurve über die Kieler Förde nehmen, um uns Fluchtmöglichkeiten offen zu halten, aber wir beschließen, den direkten Kurs zu segeln. Pünktlich gegen Mittag erscheint die erste drohende schwarze Wand im Südwesten. Wir ändern unseren Kurs so weit es geht nach Süden, um vielleicht in Wendtorf Schutz suchen zu können. Die schwarze Wand stellt sich als harmlos heraus und so ändern wir unseren Kurs wieder zurück auf Heiligenhafen.

Ein Riesenrad zum kommenden Hafenfest in Heiligenhafen steht schon

Wir laufen im Schnitt mit etwa 7 Knoten. Die Frachter, die auf dem Kiel-Ostsee-Weg Richtung Osten fahren, empfinden wir als gar nicht so viel schneller und so ist das Kreuzen dieses Schifffahrtsweges völlig stressfrei. Um uns herum ziehen immer wieder Schauer auf, aber erst in der Hohwachter Bucht bringen diese auch die entsprechenden Böen mit. Wir binden wieder ein Reff ins Groß. Vor Heiligenhafen müssen wir jedoch ein Schauer mit flatternden Segeln abwettern. Die Böen sind zu hart.

Unterwegs unterhält uns die deutsche Marine über Funk mit den Ankündigungen von Unterwassersprengungen („10 – 9 – 8- …“).

Sturmmövenküken – Ob es da wohl mit darf, wenn es mal groß ist?

In Heiligenhafen bekommen wir dann endlich beim Schiffsausrüster die ersehnte Reffleine für das zweite Reff und es kommen gleich noch ein paar Blöcke hinzu, um die Kräfte beim Reffen noch etwas zu reduzieren. Als wir wieder aus dem Laden kommen, zieht ein Gewitter über Heiligenhafen hinweg. Wir suchen Schutz in einer kleinen Bar. Dort hat an der Außenterrasse ein Sturmvogelpärchen ein Nest. Wir haben einen schönen Blick auf das Nest und den letzten verbliebenen schon fast flüggen Jungvogel. Von dort aus sichten wir die Olifant, die hier schon seit vielen Jahren liegt. Da wir mit dem Schiff viele schöne Erinnerungen verbinden, gehen wir doch anschließend gleich mal nachsehen, wie es ihr so geht. Sie sieht gut gepflegt aus und scheint in guten Händen zu sein.

Die neue Seebrücke in Heiligenhafen

Abends unternehmen wir noch einen Spaziergang zur neuen Seebrücke. Es wirkt noch etwas kahl. Rechts und links von der pompösen Promenade sind bloß Parkplätze statt z.B. einer netten Eisdiele. Die Lounge auf der Seebrücke hat zum Sonnenuntergang geschlossen. Gerade jetzt könnte doch jemand ein paar nette Getränke ausschenken. Die örtliche Jugend hat den Platz aber voll und ganz angenommen und bringt sich die Getränke halt selbst mit.

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