Fredericia / Jütland – Bågø
30,9 sm
ONO – SSO 1 – 4, später Schauer und Gewitter mit Böen aus Süd in Stärke 8
Der Tag beginnt heute mit strahlendem Sonnenschein. Wir sind schon früh wach und verlegen das Frühstücken aufs Wasser, denn für heute abend sind Gewitter angesagt und wir wollen die Zeit noch nutzen. Es weht nur ein schwacher Wind. Wir sehen zu Beginn wieder etliche Schweinswale auch mit Jungtieren. Zweimal müssen wir den Motor anwerfen, um gegen die Strömung, die hier mit bis zu 2,5 Knoten gegenan läuft, unter den Brücken hindurch zu kommen.
Am Ausgang des Kolding Fjords treffen wir auf eine Dehler 41 mit Kevlar-Segeln. Mit der sollten wir uns messen können. Aber weit gefehlt für die Dehler. Sie werfen den Motor an, während wir noch gegen die Strömung ankommen. Am Ausgang zum Bredningen sind wir deshalb gleichauf und die Dehler setzt wieder Segel und nimmt die Verfolgung auf. Hier kommt auch endlich Wind auf und sie läuft deutlich besser. Trotzdem sehen sie uns aus immer größerer Entfernung von hinten. Uns spornt das auch an, unser Rigg noch einmal besser zu trimmen. Nördlich von Bågø trennen sich unsere Wege. Während wir Richtung Assens laufen, nehmen sie den Årø-Sund.
Eigentlich wollen wir noch weiter, aber aus Süden zieht eine komische schmierige Wolke auf, die sich bald als dunkle Front entpupppt. Das gefällt uns überhaupt nicht und wir beschließen, die Tour hier abzubrechen. Wir haben die Auswahl zwischen Assens und Bågø. Nach der Enttäuschung in Fredericia entscheiden wir uns für den idyllischen Inselhafen auf Bågø.
Mittlerweile hat der Wind auf 5 Beaufort zugelegt. Er bläst ungebremst quer zu unserer angepeilten Box in den Hafen. Ich schaffe es nicht, Lorrikeet auf dem engen Raum gegen den Wind zu drehen, um richtig in die Box zu fahren. Wir nehmen schließlich den nächstbesten Dalben und ziehen sie mit vereinten Kräften von Hand in die Box. Danach bergen wir die große Genua, um sie trocken rein zu bekommen und um den Windwiderstand unseres Riggs zu verringern.
Erst dann gehen wir mit der Kamera los, um das Schauspiel zu fotografieren. Es dauert nur wenig mehr als eine Stunde, bis die Front über uns ist. Weit draußen können wir noch zwei Segler beobachten, die vor Fock auf uns zu segeln. Als dort draußen die Böen einsetzen, legen die sich mächtig über. Hier am Hafen sitzen viele noch und grillen und schauen nur interessiert der schwarzen Wolke zu.
Wir verkriechen uns gerade noch rechtzeitig unter Deck, als die ersten Sturmböen über uns hinweg fegen. Danach fängt es an zu schütten und ein Gewitter zieht dicht an uns vorüber. Als es später wieder trocken ist, machen wir noch einen kleinen Strandspaziergang. Das Wasser scheint hier sehr sauber zu sein. Die angespülten Algen sehen sehr gesund aus.