Über Nacht haben wir die Batterien in der alten Konfiguration geladen. Bis auf, dass die Batterie für Funk und Navigationsinstrumente im Laden etwas warm geworden ist scheint alles in Ordnung zu sein. Alle Batterien zeigen die maximale Ladespannung 13,8V. Diesmal frühstücken wir noch und verlassen dann den Hafen von Rødvig.
Nach den Erfahrungen von gestern, haben wir vorsichtshalber die heutige Tour gleich auf traditionelle Navigation angelegt. Es gibt wieder einen Kompasskurs auf einen sicheren Punkt vor den Kreidefelsen und wir haben uns die entsprechenden Papierkarten bereitgelegt. Zwischen Rødvig und Mønsklint gibt es keine Untiefen. Also bleiben alle Verbraucher an der Batterie für Funk und Navigation ausgeschaltet
Beim Auslaufen regnet es noch etwas, was aber bald aufhört. Als wir die Segel oben haben, überprüfen wir noch einmal die Batteriespannungen und siehe da, die Spannung der Funk-Batterie ist bereits auf 11V zusammengebrochen. Sie ist also die Ursache für die Probleme mit den Navigationsinstrumenten. Das Abklemmen der Batterie kann im Hafen erfolgen, wir sind ja vorbereitet.
Die Annäherung an die Klippen von Mønsklint ist immer wieder ein Schauspiel, vor allem da sich mittlerweile der Regen verzogen hat und die Sonne durch die Wolken kommt. Für den letzten Teil hinter den Klippen können wir zur Ansteuerung auf Klintholm, neben den Papierseekarten, auch noch die Garmin-App auf dem Mobil nutzen. Es ist doch schon sehr komfortabel, wenn man seinen Standort auf der Seekarte sehen kann.
Der Hafen von Klintholm ist heute erheblich voller als vor etwa einem Monat, als ich bereits einmal hier war. Aber Lorrikeet findet eigentlich immer einen Platz. Nachdem wir fest sind, wird sofort die Funk-Batterie vom Netz genommen und der sonst getrennte Kreis direkt an die Verbraucherbatterie gelegt. Damit funktionieren wieder alle Geräte, aber wir müssen ab jetzt wieder aufpassen, dass wir die verbliebene Batterie im Hafen und auf See nicht zu stark entladen.
Mit den Fahrrädern und einem Leihrad machen wir noch einen Ausflug nach Mønsklint. Als wir das letzte Mal mit Käpt’n Knurrhahn II hier waren, sind wir zu Fuß dorthin marschiert. Die Fahrräder erweitern den Aktionsradius doch ganz erheblich. Was wir heute am frühen Nachmittag von See bewundert haben, bewundern wir nun von Oben.
Zur großen Überraschung treffen wir einen ehemaligen Kollegen von Klaus zusammen mit dessen Frau in Klintholm. Gemeinsam mit ihnen setzen wir uns in die urige Hafenbar ‚Klap Hesten‘, die Klaus bereits vor einem Monat besonders gefallen hat.
Je später der Abend, desto illustrer die Gäste. Als sich die Bar schon leert, kommt noch die dänische Paralympics-Teilnehmerin im Dressur-Reiten Stinna Tange vorbei und verewigt sich mit einer Zeichnung und einer Unterschrift an der Wand. Hört sich so einfach an, aber sie hat von Geburt an keine Beine und schafft es trotzdem mit Armkraft und etwas Hilfe eine Leiter hinauf. Auch wir hinterlassen eine Zeichnung von Lorrikeet beim Wirt.