Der Wind kommt heute zunächst aus WNW, aber soll später weiter auf W bis SW drehen. Das ist zwar nicht die richtige Richtung, aber wir wollen trotzdem weiter nach Westen, um unter Landschutz zu kommen. Für morgen ist dann eine Winddrehung nach SO und dann wieder nach W bis SW angesagt.
Wir verlassen also Hanö am Vormittag und gehen mit gerefftem Großsegel und Fock so hoch wie es geht an den Wind. Uns ist klar, dass wir kreuzen müssen. Da wir gut unter Landschutz sind, haben wir kaum Seegang und es geht gut voran. Es wir ein ungelöstes Rätsel bleiben, warum auf der Höhe von Hällevik kurz ein Geruch von Kaffee in der Luft liegt. Es ist kein Schiff in der Nähe und Hällevik ist deutlich entfernt. Vielleicht kochen die Riesen gerade Kaffee.

Eine typische tief über dem Wasser hängende Hanö Bucht Wolke, die auf der Hinfahrt plötzliche Winddreher und Starkwind brachte
Als wir Sölvesborg quer ab haben, nimmt der Wind noch etwas ab und wir lassen das Reff aus dem Großsegel. Die Einfahrt nach Åhus verlangt uns dann noch einmal gutes Kreuzen ab. Als es uns zwischen den Untiefen zu eng wird, nehmen wir dann doch den Motor zu Hilfe.

Die sogenannte „Wodka Kirche“ – das Betriebsgebäude von Absolut Wodka. Vorne rechts die Abfüllanlage für die Tanklaster mit automatischer Brandlöschanlage
Die Einfahrt nach Åhus geht zunächst an Hafenanlagen für Futtermittel entlang und dann in den Stadtbereich. Dort erwartet uns eine Überraschung. Uns schallt laute Musik mit viel Bässen entgegen und der Uferbereich ist übersät mit Menschen. Wo kommen so viele Schweden her?
Wir gehen möglichst weit nach hinten in den Hafen, um dem Trubel zu entgehen. Bei der Erkundung des Hafens können wir das Rätsel schnell lösen. Es findet gerade das „Power Boat Festival 2025“ statt. Das ist zwar nicht unser Ding, aber da müssen wir jetzt durch. Der Hafenmeister „Gunnar“ hat alle Hände voll zu tun, versorgt uns aber mit allen notwendigen Informationen, unter anderem, wo es das beste Eis gibt.
Beim Weg zum Marktplatz wo es dann tatsächlich ein sehr gutes und mächtiges Eis gibt, stolpern wir über die Destille der Absolut Company, die zur Pernod Richard Gruppe gehört, die hier den Absolute Wodka herstellt. Deren Turm wird von den Einheimischen liebevoll die Wodka-Kirche genannt.
Petra und Klaus machen dann noch eine Radtour zum Strand südlich von Åhus, der ein ausgeprägter Badestrand von immerhin 30 km Länge ist. Am Strand befinden sich viele kleine Umkleidehäuschen und dahinter die eine oder andere Strandvilla.
Den Abend beschließen wir alle in der urigen Åhus Bryggerie, deren Bestände durch den heutigen Ansturm von Gästen aber schon reichlich gelenzt sind. Die gibt uns die notwendige Bettschwere, um bei der immer noch lauten Musik den Schlaf zu finden.