Noch ein Hafenfavorit: Niendorf/Ostsee

Diese spezielle Ecke im Rundhafen scheint die Zweisamkeit der Wasservögel zu fördern: Hier ein junges Entenpärchen beim synchronen Schwänzchen in die Höh

Diese spezielle Ecke im Rundhafen scheint die Zweisamkeit der Wasservögel zu fördern: Hier ein junges Entenpärchen beim synchronen Schwänzchen in die Höh

Am gestrigen Dienstag sind wir dann doch aus Neustadt ausgelaufen. Die Sonne scheint morgens aus allen Knopflöchern, aber es weht ein böiger Wind aus NO.

Neustadt hat viele Gegensätze: Hier der Blick aus dem Rundhafen auf Gänse, Segler und den Marinestützpunkt

Neustadt hat viele Gegensätze: Hier der Blick aus dem Rundhafen auf Gänse, Segler und den Marinestützpunkt

Einen Zielhafen haben wir nicht. Beim Auslaufen gewinnen wir den Eindruck, dass der Wind schwächer wird und setzen die Genua 2 mit vollem Großsegel. Der Schein trügt. Als wir hinter der Höhe von Neustadt freikommen, müssen wir einige Böen mit guten 4 Bft einstecke:. Zeit zu reffen. Wir entscheiden uns, das Groß ganz zu bergen, da Lorrikeet nur mit Genua 2 bereits 5 knt läuft.

Als wir uns dem Lübeck Gedser Weg nähern kommt die Frage, wollen wir weiter nach Norden kreuzen oder in einen anderen lauschigen Hafenß Schräg voraus läuft gerade die Alexander von Humboldt 2 vorbei. Diese wollen wir uns genauer ansehen. Also fallen wir ab und entscheiden danach in einen weiteren Lieblingshafen einzulaufen: Niendorf/Ostsee.

Die Alexander von Humboldt II lassen wir wie gewünscht auf der Steuerbordseite

Die Alexander von Humboldt II lassen wir wie gewünscht auf der Steuerbordseite

Als wir uns der Alex nähern, werden wir über Funk gebeten, sie bitte an Steuerbord zu lassen, da sie gleich über Steuerbord drehen werden. Bei Trave Traffic erfahren wir, dass sie dort ankern wollen. Auf der Alex läuft aber kein Motor, so dass wir wohl Zeuge eines Ankermanövers einer Dreimastbark unter Segeln werden. Spannend – muss man sehen!

Die Alexander von Humboldt II kurz bevor der Anker fällt

Die Alexander von Humboldt II kurz bevor der Anker fällt

Auf der Alex sind bis auf den Besan und dem Vor-Untermars-Segel (zweites Segel von unten am Fockmast; musste ich auch nachschauen) alle Segel geborgen. Sie dreht mit Hilfe des dicht geholten Besans in den Wind und das Untermars-Segel schlägt back. Sie liegt jetzt offensichtlich beigedreht. Als die Fahrt gänzlich aus dem Schiff ist und sie nur noch seitlich driftet, hören wir rasselnd den Anker fallen. Mit dem back stehenden Segel wird der Anker eingefahren und der Besan wird geborgen. Danach bergen sie noch das Untermars-Segel – sehr elegant!

Wir beide machen uns Gedanken, ob es nicht vielleicht auch bei uns sinnvoll sein könnte, das Ankern aus der Beiliege-Situation zu machen. Wir kommen aber zu der Überzeugung, dass das Ankern mit aufgerollter Fock aus dem Aufschießer besser ist. Man hat sonst nicht genug Platz zum Hantieren mit dem Ankergeschirr. Es bleibt das Problem, dass man so den Anker nicht einfahren kann.

Nachdem wir das Ankermanöver der Alex bewundert haben, drehen wir ab nach Niendorf. Dort müssen wir aber feststellen, dass alle Festlieger im Hafen sind und keine freien Plätze vorhanden sind. Einzig einen Platz mit einem roten Schild gibt es. Auch im Fischereihafen und bei der Werft gibt es keine Plätze. Als letzte Chance bliebe der Hafen von Timmendorfer Strand.

Lorrikeet liegt zwischen sehr hübschen jüngeren Damen, wird selbst aber auch sehr gewürdigt. Das freut den Skipper :-)

Lorrikeet liegt zwischen sehr hübschen jüngeren Damen, wird selbst aber auch sehr gewürdigt. Das freut den Skipper 🙂

Wir wollen schon abdrehen, da werden wir auf dem Weg hinaus vom Ufer angesprochen, ob wir einen Liegeplatz suchen. Es ist der Hafenmeister vom SVNO. Er weist uns den letzten Platz an, der ein rotes Schild hat. Offensichtlich hat der Festlieger es versäumt diesen als grün zu kennzeichnen und er weiß das.

Den Abend verbringen wir mit einem ehemaligen Kollegen und seiner Frau, die sich kurzentschlossen ins Auto gesetzt haben und uns an Bord besuchen.


Der heutige Tag beginnt wie versprochen mit aufgelockerter Bewölkung und kräftigem Wind aus NO. Wir wissen, das es hier einen kleinen, aber sehr gut gepflegten privaten Vogelpark gibt. Also entscheiden wir, obwohl der Wind im Laufe des Vormittags abflaut, im Hafen zu bleiben.

Im Vogelpark bringen wir dann mehrere Stunden zu. Er zeichnet sich neben seiner tollen Lage in der Aalbeeker Niederung vor allem durch seine exquisite „Sammlung“ an Eulen aus aller Welt aus. Es muss ein enormer Aufwand sein, diesen Park in Schuss zu halten. Er ist aber von den Touristen und auch einigen Einheimischen gut besucht.

Als wir wieder an Bord gehen, fällt uns eine gewisse Geschäftigkeit im Hafen auf. Ach ja, es ist Mittwoch und die Mittwochsregatta steht an. Also verlassen etliche Boote den Hafen. Wir schauen uns das ganze Treiben vom Strand aus an. Allerdings sind die Boote soweit weg, dass wir die Wendemarken nicht sehen können und damit nicht alles zuordnen können.

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