Sie passt durch unter der Fehmarnsundbrücke

Für heute war wenig Wind angesagt. Da wir auch nur nach Heiligenhafen zum Einkaufen wollen, gehen wir die Sache gemütlich an und schlafen erst einmal aus. Gegen 13 Uhr verlassen wir den Hafen, um Richtung Fehmarnsund zu laufen. Dabei erproben wir nun das GPS und ich gebe erst einmal Wegepunkte ein, bis ich keine Lust mehr habe und beschließe, dass wir den Weg auch noch so finden. Statt dessen essen wir lieber frische Erdbeeren und trinken Tee aus den tollen Lorrikeet Tassen, die wir geschenkt bekommen haben und die sich einfach ganz toll an Bord machen.

Die schönen neuen Lorrikeet-Tassen

Der Pegel an der Fehmarnsund zeigt 22 m. Das müsste passen mit 18 m Masthöhe. Trotzdem sieht es ziemlich gefährlich aus, aus unserer Perspektive.

Unter der Fehmarnsundbrücke

In Heiligenhafen kaufen wir einen großen orangenen Ballfender. Da Lorrikeet in Schlutup über die Box hinausragt und dies sicherlich auch noch in weiteren Häfen tun wird, möchten wir den gern hinten anhängen können. Zusätzlich erstehen wir eine Leine, um unsere Reffs so zu installieren, wie wir uns das vorstellen. Die ersten beiden Reffs wollen wir möglichst schnell binden können, die werden wir auf diesem Schiff häufig brauchen. Eine neue Pütz, ein neuer Schlüsselanhänger und ein neuer Satz Seekarten für die Kieler Bucht und rund Fünen kommen auch noch hinzu. Bei der Pütz zögere ich ein wenig. Ich habe schließlich lange trainiert, um mit dem alten oben angebrochenen roten Plastikeimer erfolgreich nach Wasser angeln zu können – das kann doch nicht plötzlich einfacher gehen!

Nach dem Abendessen machen wir uns auf zum obligatorischen Strandspaziergang. Den Sonnenuntergang zu bewundern, gehärt in Heiligenhafen einfach dazu. Außerdem hoffen wir, auch die Mondfinsternis beobachten zu können. Das wissen die Wolken jedoch erfolgreich zu verhindern.

Sonnenuntergang in Heiligenhafen

Am Strand biegen wir diesmal links ab, Richtung Ferienanlagen. Auf dem Rückweg nehmen wir den Dünenweg und treffen kurz vor dem Hafen auf ein pompöses Baustellenschild. Hier soll eine ‚Erlebnisseebrücke‘ entstehen. Das Wort ‚Erlebnis‘ kann ich langsam nicht mehr hören. In Neustadt entsteht auch gerade eine ‚Erlebnismanufaktur‘ oder so ähnlich. Halten die uns eigentlich alle für blöd? Egal, wir stellen uns vor, wie nächstes Jahr die Urlauber auf der Brücke sitzen und die bundesdeutsche Marine in der Howachter Bucht ihre üblichen Schießübungen zelebriert. Ein Schuss, die Menge applaudiert und über Lautsprecher kommt die Durchsage: „Heute schoss für Sie der Obergefreite Hansen“.

Zurück im Cockpit bekommen wir bei einem Bier noch Ausschnitte aus dem zweiten Akt der Mondfinsternis zu sehen.

 

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