Nachdem wir am Pfingstsonntag noch kräftig geräumt und gebastelt haben, hält uns am heutigen Pfingstmontag nichts mehr im Hafen. Bei wunderschönen SO 3 sausen wir die Trave hinab. Das Reff vom letzten Mal ist schnell wieder ausgebunden. Wir segeln aber immer noch mit der kleinsten Fock. Trotzdem lassen wir alle anderen schnell hinter uns.
Die Ostsee empfängt uns mit blauem Himmel und weißen Wölkchen. Während die Pfingstausflügler brav nach Hause kreuzen, dürfen wir in den Urlaub fahren.
Das GPS ist noch nicht angeschlossen und so müssen wir wieder ganz klassisch mit Dreieck und Zirkel navigieren – geht aber noch. Wo soll es denn hingehen? Wir beschließen Großenbrode anzupeilen. Grömitz lassen wir links liegen. Der Wind rächt sich und bleibt vor Grömitz für 3 Stunden fast weg. Wir braten in der Sonne, haben aber immer noch Fahrt im Schiff. Knurrhahn hätte sich schon längst um sich selbst gedreht.
Unsere Standhaftigkeit wird belohnt und der Wind bläst uns nun mit einem frischen SW in 2 Stunden von Dahmeshöved nach Großenbrode. Wie schnell wir sind, wissen wir nicht. Das Log zeigt zur Abwechslung gar nichts mehr an. Aber 33 Seemeilen in 8 Stunden ergeben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 4 Knoten.
Wir sind ganz euphorisch, Das gibt sich schnell, als wir beim Abendspaziergang auf der Seebrücke einen Schlüssel in der Ostsee versenken. Es ist nicht dramatisch, aber ärgerlich. Obendrein fängt es nun an zu regnen, was auch sonst bei einem Südwest?