Da wir heute wieder den Sprung nach Warnemünde machen wollen, klingelt der Wecker um 6:00 Uhr. Als wir aus der Kajüte an Deck klettern, stellen wir fest, dass wir in einer Nebelbank mit weniger als 50m Sicht stecken, auf die aber von oben bereits die Sonne scheint. Wir vermuten, dass sie sich bis zum Auslaufen auflösen wird.
Wir gehen Duschen, besorgen Brötchen für das Frühstück auf der Fahrt zum Gellenstrom und machen Lorrikeet seeklar. Der Hafenmeister hatte uns versprochen bereits um 7:30 Uhr im Büro zu sein, obwohl an der Tür 8:00 Uhr steht. Wir müssen noch die Code-Karte mit Duschguthaben zurückgeben. Es baut sich vor dem Büro eine Schlange auf, da wir offensichtlich nicht die Einzigen sind, die früh auslaufen wollen. Es ist ein schöner Wind aus NO angesagt.
Zunächst müssen wir aber gegen einen schwachen NW anmotoren. Als wir uns dem Gellenstrom, der Durchfahrt zwischen Fischland und Hiddensee nähern, sehen wir, dass dort noch Nebel steht. Aus Sicherheitsgründen schalten wir auch noch den Plotter an, da wir hier die Schiffe mit AIS und unsere Position genau sehen können.
In den Nebelbänken sinkt die Sicht wieder auf etwa 50m. Steuern ist nur noch nach Kompass und Plotter möglich. In dieser Situation übernehmen Petra und ich Ruder und Navigation. Bei Tonnenpaar 10/11 ist der Spuk vorbei und wir können mit herrlichstem Wind aus NO den Kurs auf die Spitz Darßer Ort absetzen. Ich muss zugeben, dass das Fahren im Nebel eine Zeit hoher Anspannung war und genehmige mir erst einmal eine Mütze Schlaf. Nun können Alex und Thomas wieder übernehmen.
Lorrikeet rollt sich bei knapp 7 knt im NO-Wind nach Westen. Als wir Darßer Ort erreichen, müssen wir noch weiter abfallen. Nun kommt die Strecke mit Wind von achtern. Immer wieder gut für eine Patenthalse, aber die Crew schlägt sich wacker und kann dies verhindern. Als der Wind weiter abflaut, denken wir kurz über den Spinnacker nach, verwerfen aber die Idee, da wir unser Glück nicht herausfordern wollen. Außerdem reicht die Geschwindigkeit, um den Hafen rechtzeitig zu erreichen.
In der Marina Hohe Düne, die wir bereits auf der Hinfahrt angelaufen haben, darf Alex unter Anleitung von Petra seinen ersten Anleger fahren. Ich übernehme mit Thomas das Vorschiff. Es klappt perfekt. Als wir gerade fest sind, versucht in der Box neben uns eine Chartercrew festzumachen und macht alle Fehler, die man sich nur ausdenken kann. Glücklicherweise ist der Wind nicht mehr besonders stark. So bekommen wir sie am Ende auf unserer anderen Seite in die Box.
Da wir morgen von hier nach Wismar segeln wollen, bereiten wir als Verpflegung einen Kartoffelsalat vor und gehen dann auch bald in die Koje. Man merkt, dass alle ziemlich erschöpft sind.