1. Seetag:
Wismar – Burgtiefe
33sm
WSW 4-5 auffrischend W 6
Was ist eigentlich mit Burg los? Immer kommen wir bei starkem Wind an!
Aber von Anfang an. Wir sind mit unserer Lorrikeet endlich einmal wieder auf Sommertour. Nachdem die Bahn uns letztendlich dann doch nach Wismar gebracht hat und im frühen Morgen Schauer und Gewitter über uns hinweg gezogen sind, laufen wir aus mit Generalrichtung Nord.
Gleich bei der Ausfahrt aus Wismar merken wir, dass es besser ist mindestens ein Reff einzubinden. Als wir bei Bad Wendorf freikommen, binden wir gleich noch das zweite Reff ein. Unser Windmesser zeigt nun WSW 4-5. Nun läuft Lorrikeet wieder ruhig. Die Wolkendecke reißt zunehmend auf, aber auch der Wind nimmt auf böige 5 Bft zu.
Bei strahlendem Sonnenschein und durchschnittlichen 6,5 Ktn bewegen wir uns in Richtung Fehmarn. Der Wind in der nächsten Woche soll vornehmlich aus WSW wehen, so dass sich eine Passage durch den großen Belt anbietet.
Als wir in den Bereich des Lübeck-Gedser-Weges kommen, sehen wir, dass aus der Trave eine große Finnline ausläuft und mit uns offensichtlich auf Kollisionskurs ist. Am AIS kontrollieren wir den Kurs und lassen die Finnsky in Luv an uns vorbei. Die Leute auf der Brücke haben es bei den vielen Seglern und der Tiefenbegrenzung nicht leicht.
Als wir Großenbrode querab haben, hat der Wind auf W gedreht und weht mit satten 6 Bft. Es wird Zeit, das Groß zu bergen und nur unter Genua II weiter zu laufen. Bei uns stellt sich ein Déjà-vu-Effekt ein. Wie häufig sind wir hier schon bei solchen Windverhältnissen unterwegs gewesen.
Entsprechend spannend entwickelt sich unser Anleger mit seitlichem Wind. Als wir fest sind, helfen wir zusammen mit unseren Stegnachbarn im Team noch anderen Yachten, die die gleichen Probleme haben. Allerdings ist es schon sportlich, ohne vorbereitete Heckleinen vor dem Wind in eine Box zu laufen.
– Ganz großes Hafenkino –