Gestern Abend sind wir mit dem großen Spinnaker hier angereist. Unser Schwesterschiff in Niendorf soll die Silverrudder, eine Einhandregatta rund Fünen, mitsegeln und dafür soll unser Spi mit an Bord. Wir hatten ihn nach dem ersten Versuch vor 3 Jahren nach Hause in die Garage verbannt und uns auf die kleinere Ausgabe beschränkt. Er ist so groß, dass er die Sicht nach vorne versperrt. Bei zu wenig Wind hängt er außerdem bis runter ins Wasser, so dass das Schiff darüber weg fährt. Das war uns zu nervig und so musste er seitdem zu Hause bleiben.
Am Bahnhof wurden wir von Freunden abgeholt, die in der Nähe gerade Urlaub machen. Ein Familienmitglied konnten wir zum Mitsegeln bewegen und so sind wir heute zu Dritt an Bord. Der Wind säuselt leicht aus Südost. Vor uns ist bereits die Regatta rund um den Hannibal gestartet. Wir beschließen, es noch einmal zu wagen und setzen die ganz große Blase. Das Ding zieht derartig, dass wir das Regattafeld von hinten aufrollen. Wir haben alle Hände voll zu tun, um die Teilnehmer herum zu fahren und sie so wenig wie möglich zu behindern. Vor dem Offentief trennen sich unsere Wege. Die Regatta wendet sich nun Richtung Hauptfahrwasser. Wir biegen nach dem Offentief Richtung Westen ab und bergen erst kurz vor Niendorf den Spi.
Der Hafen ist schon gut gefüllt, aber die Hafenmeisterin ist super rührig und besorgt uns noch einen Liegeplatz an der Mole. Wir passen nur ganz knapp auf diesen Platz. Meine Erfahrung, dass ich in der Boxengasse in Niendorf das Schiff nicht quer hineinbekomme, bestätigt sich hier wieder.
Unser Mitsegler hat Grillgut besorgt und so kommen wir dazu, das gemeinsame Grillen, dass wir der Niendorfer Crew seit zwei Jahren für den Transport unseres Hallenwagens schulden, auszugeben. Als wir mit prall gefüllten Bäuchen bei einem Gläschen Wein unter dem schützendem Dach des Hafenmeisterhäuschens sitzen, kommt auch der versprochene Schauer mit Wetterleuchten.