Vor Spinnaker an den Kreidefelsen von Mön vorbei

Hesnæs/Falster – Rødvig/Seeland
39 sm
südliche Winde 2 -3, größtenteils sonnig

Heute morgen blies nur ein sehr schwacher Wind. Wir haben die kleine Genua herunter genommen und die große Genua gesetzt. Anschließend haben wir Kurs auf den Kreidefelse von Møn genommen. Zweimal schwamm ein Schweinswal hinter uns her.

Die Kreidefelsen auf Mön

Als wir an den Klippen Richtung Norden abfallen können, setzen wir unseren kleinen Spinnaker zum ersten Mal. Wir waren also das perfekte Fotomotiv: Segelyacht im Sonnenschein vor den Kreidefelsen, aber wahrscheinlich war kein Fotograf in der Nähe.

Der Versuch, uns selbst vor Spinnaker vor den Kreidefelsen zu fotografieren

Wir umrunden die Klippen, um dann Kurs auf Rødvig zu nehmen, aber erst einmal bleibt der Wind weg. Weiter östlich scheint mehr Wind zu sein und so halten wir eine Weile vom Land weg. Schließlich haben wir doch etwas mehr Wind und gleiten mittlerweile völlig allein mit unserem Spi im schönsten Sonnenschein quer über die Faksebucht.

Vor Roedvig ziehen dunkle Wolken auf

Gegen 19 Uhr machen wir im Hafen in der hintersten Ecke an der Kaimauer fest. Wir hatten den Platz gar nicht gesehen und wollten schon umdrehen, um in den Fischereihafen zu laufen, aber man hat uns hier hinein gewunken. Heraus kommen wir hier nur rückwärts. Drehen ist nicht möglich. Es ist viel zu eng.

Unser Abendessen bekommen wir in einem Thai-Restaurant am Hafen. Anschließend gehen wir noch in den Ort auf der Suche nach einem Geldautomaten. Auf der Straße treffen wir eine ältere Frau mit einem kleinen wild kläffenden Yorkshire Terrier. Ich frage sie auf dänisch nach einem Geldautomaten. Es stellt sich heraus, dass einer nur wenige Meter von unserem Liegeplatz entfernt im Hafen ist. Sie fragt uns, ob wir Deutsche seien und erzählt uns dann, dass sie mal für eine deutsche Firma gearbeitet hat. Sie zeigt uns den Weg zurück am Strand entlang, meint aber, sie müsse uns unbedingt vorher noch ihr Ferienhäuschen zeigen. Wir gehen mit und bekommen ein absolutes Schmuckstück zu sehen, dass wir dieser Frau gar nicht zugetraut hatten: Ein kleines schwarzes Holzhäuschen mit makellos gepflegtem Garten und schwarzer Holzterrasse samt Teehäuschen direkt am Steilufer. Eine steile Holztreppe führt hinunter zum Strand. Vom Schlafzimmer, vom Wohnzimmer und von der Terrasse übersieht man die Fakse-Bucht bis hin nach Møn. Ihr Mann sitzt vor dem Fernseher und schaut Fußball. Sie erzählt ihm ganz stolz, wir seien echte Segler, die sich nicht für Fußball interessierten. Wir unterhalten uns noch einen Moment mit den beiden, bedanken uns sehr herzlich und klettern dann die steile Privattreppe zum Strand hinunter.

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