Rumpfgeschwindigkeit

Vor Kurzem bin ich auf die Formel zum Ausrechnen der Rumpfgeschwindigkeit gestoßen und habe mit den groben Schätzwerten für Lorrikeets Wasserlänge einmal nachgerechnet. Dabei bin ich auf etwas über 8 Knoten gekommen.

Auf unseren Anzeigegeräten haben wir ein Display, dass uns die Geschwindigkeit über Grund (SOG) vom GPS und die Geschwindigkeit durch das Wasser vom Sumlog anzeigt. Wir haben festgestellt, dass das Sumlog nahezu immer mehr aneigt, als das GPS. Dies liegt vermutlich am Umweg, den das Wasser um den Rumpf herum machen muss. Am Anzzeigegerät lässt sich dies korrigieren. Wir haben so lange  auf Kursen vor dem Wind in der Wismarer Bucht experimentiert, bis die Anzeigewerte ungefähr identisch sind. Dort gibt es kaum Strömung, so dass sich die Werte hier gut vergleichen lassen.

Heute sind wir um 14 Uhr aus Wismar ausgelaufen. Der Wind blies mal wieder aus NNO und wir müssen kreuzen. Bei Timmendorf frischt er auf 5 Bft auf und wir binden das erste Reff ein. Die Welle läuft hier garstig in die Wismarer Bucht hinein. Glücklicherweise können wir im Offentief abfallen und auf Pelzerhaken zuhalten. Lorrikeet dankt es uns und gibt kräftig Gas. Nun weiß ich, bis zu welcher Geschwindigkeit ich sie haben will und tatsächlich schaffe ich es bis auf 8 Knoten bei halbem Wind am GPS!

Keine Rumpfgeschwindigkeit, aber trotzdem schnell

Bei Pelzerhaken können wir noch weiter abfallen und fangen gelegentlich an die Wellen hinab zu surfen. Der Wind nimmt etwas ab und wir reffen wieder aus. Die Wellen hinan zeigt das GPS dann auch deutlich über 8 Knoten an. Interessant ist nun die Anzeige vom Sumlog, die nun kurzzeitig auf zweistellige Werte kommt. Wohlgemerkt, diese sind schon korrigiert! Aber es zeigt auch, dass man solch hohen Geschwindigkeitsangaben von Seglern mit Skepsis begegnen sollte. Sie stammen vermutlich von unkorrigierten Sumlog-Anzeigen und waren wohl auch nur kurzzeitig zu sehen…

Für uns hat sich dieses Jahr der Umgang mit dem Schiff geändert. Wir trauen uns nun, Lorrikeet auch mal an diese Geschwindigkeitsgrenzen zu treiben. Letztes Jahr waren wir dazu noch viel zu vorsichtig.

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