Brötchen backen an Bord

Während die Brötchen backen, dampfen oben Wasserkessel und Kaffeekanne

Als wir gestern abend zum langen Himmelfahrts-Wochenende an Bord kamen, was es sehr kalt und es wehte ein kräftiger Wind mit heftigen Böen. Für heute war kein besseres Wetter angesagt und wir beschlossen, den Tag zu nutzen, um den Backofen und die Heizung in Betrieb zu nehmen. Aus Dänemark hatten wir noch ein Pfund Brötchenbackmischung namens ‚Grovboller‘, also Graubrötchen. Wir haben die Hälfte davon mit Wasser angemischt und abgedeckt beiseite gestellt, bevor wir das Schiff verlassen haben, um den Abend in Wismar in einem schönen Weinlokal in geheizten Räumen zu verbringen. Unter diesen Bedingungen konnten wir natürlich nicht erwarten, dass der Teig nennenswert aufgehen würde.

Als wir zurück kamen, haben wir dann das Backblech aus der Verpackung befreit, mit einem halbierten Bogen Backpapier belegt und mit dem Löffel aus dem Teig sechs Brötchen abgestochen. Diese durften dann über Nacht im kalten Backofen ruhen.

Heute morgen haben wir dann zum ersten Mal Backofen und Kocher gemeinsam in Betrieb genommen. Das funktionierte prima. Natürlich braucht der Ofen eine Weile bis er heiß ist, so dass die Brötchen noch die Chance hatten, ein wenig aufzugehen. Die Belohnung für die Mühe waren sechs wunderbare Brötchen zum Frühstück an denen wirklich nichts mehr zu verbessern war.

Sechs wunderbare selbst gebackene Brötchen

Was lernen wir daraus?

  1. Die Backmischung ist prima und darf gern wieder aus Dänemark importiert werden, aber wir werden natürlich auch noch nach ein paar heimischen Mischungen Ausschau halten. Allerdings haben wir bislang immer nur Brotbackmischungen in den Läden gesehen und keine Brötchenbackmischungen. Natürlich könnte man den Teig auch selber ansetzen, aber wir haben es uns erst einmal einfach gemacht, um allzuviel Gepansche in der Pantry zu vermeiden.
  2. Die Temperatur am Backofen sollte so eingestellt werden, wie es im Rezept steht. Den üblichen Abschlag, den wir zu Hause für den Umluftherd machen, brauchen wir hier nicht.
  3. Das gelegentliche Klopfgeräusch des Kochers kommt tatsächlich, wie vermutet, durch die Zusammenführung der beiden Abgasleitungen kurz vorm Auspuff zustande. Beim Betrieb von Kocher und Backofen war das Geräusch weg. Es tritt nur auf, wenn der Kocher allein betrieben wird.
  4. Wir sollten den Backofen gleich beim Aufstehen anschalten und nicht erst, wenn wir vom Duschen zurückkommen. Es dauert doch eine Weile und in der Zeit können wir auch nacheinander duschen und müssen dann nicht so lange auf die frischen Brötchen warten.
  5. Der Backofen speichert noch lange nach dem Backen die Wärme, so dass es sich anbietet, an kalten Abenden zu backen, zumindest so lange die Heizung noch nicht geht.
  6. Der Auspuff wird beim Backen heißer als beim Kochen. Wir haben den Kocher deshalb in die kardanische Aufhängung gehoben, so dass er nach hinten mehr Platz hat und die Auspuffrohre nicht so anliegen, aber vielleicht sollten wir noch zusätzliches Isolierband dafür holen und das Auspuffrohr noch weiter umwickeln.
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