Die Langzeitwetterprognosen sagen ab Mitte der Woche stärkere Winde aus West voraus. Dann ist es nicht gut, wenn wir an der ungeschützten Westküste von Schweden Richtung Süden segeln. Besser ist es bei dem aktuellen Ostwind nun noch das Kattegat Richtung Jütland zu queren und dann im Schutz von Jütland nach Süden zu segeln. Im Kattegat liegt die dänische Insel Læsø, die zwei nette Häfen haben soll. Klaus ist hier wieder einmal vor Jahrzehnten vorbeigesegelt. Also ein Grund mehr, hier einzulaufen.
Da der Wind sich wieder einmal erst aufbauen muss, haben wir keine Eile. Als wir Lorrikeet seeklar machen, fällt uns auf dem Steg ein Mann auf, der mit dem Smartphone alle Boote filmt, die dort liegen. Wir kommen auf die gute Idee, ihn einfach auch zu filmen. Daraufhin verschwindet er und steigt zu anderen Männern auf ein Boot, um wiederum eifrig die Boote an den anderen Stegen zu filmen. Diesmal halten wir die Kamera drauf und erhalten einen Film, in dem man alle Männer an Bord gut erkennen kann.
Diese Szene macht auf uns den Eindruck, dass hier die möglichen Boote für einen Diebstahl eruiert werden sollen. Das Video geben wir an den Hafenmeister von Kullavik weiter, der sich herzlich bedankt. Er kann sogar das Boot und den Fahrer identifizieren, allerdings die Typen mit den Smartphones kommen ihm auch sehr merkwürdig vor.

Tistlarna ist der südwestlichste Zipfel des Göteborger Schärengartens und beherbergte früher eine Lotsenstation
Nun ist es aber dann doch Zeit Kullavik zu verlassen. Vor uns laufen zahlreiche Optimisten zum Segeltraining aus. Das freut den Segellehrer! Zum Abschied streckt auch der Seehund noch einmal den Kopf aus dem Wasser. Wir starten erst einmal mit der vollen Beseglung bei SO 1. Als wir den Schärengürtel vor Kullavik verlassen haben, hat der Wind bereits auf 3 Bft aufgefrischt und wir machen sehr gute Fahrt in Richtung Læsø. Die Schiffahrtsrouten S und T sind heute erstaunlich wenig befahren. Als Thomas und Klaus vor einigen Wochen von Anholt kommend diese Routen gequert haben, war hier ein Tanker am anderen, die entweder ein oder ausliefen. Vielleicht sind die Tanklager nun leer.
Als wir uns Læsø nähern, hat der Wind auf SSO mit 4 Bft gedreht und aufgefrischt. Da wir ab der Tonne, die uns als Ansteuerung dient, anluven müssen, binden wir noch das Reff 1 wieder ein. Bereits gegen 15:40 Uhr machen wir auf Læsø im Hafen Østerbyen fest. Hier gibt es ein Eis zur Erfrischung und endlich einen Kaufmann, wo wir unsere Bestände auffüllen können.
Danach holen wir unsere Falträder aus dem Stauraum und erkunden noch ein wenig die Insel.
- Als wir unser Ankunftseis schlecken, zeigt sich über der schwedischen Küste diese interessante Wolkenformation
- Auf der Insel Læsø lebt man tatsächlich auch noch vom Fischfang und der Fischverarbeitung
- Im Hafen liegt noch eine ansehnliche Fischfangflotte
- Trines Hus
- Langer Strand an der Nordostecke der Insel
- Hohe Dünen an der Nordostecke der Insel
Den Abschluss des Tages bildet ein Essen im Hafenrestaurant, denn Hochzeitstage wollen auch nach 31 Jahren gefeiert werden.