Nachdem wir gestern Göteborg mit dem Fahrrad unsicher gemacht haben, geht es heute raus in die Schären. Der Wind ist, wie die letzten Tage, zunächst schwach und dann auffrischend aus westlichen Richtungen angesagt. Vorher muss Petra aber noch die Badeplattform austesten und nimmt gleich nach dem Aufstehen ein kurzes erfrischendes Bad im Kattegat.
Bereits nach dem Auslaufen beim Segel setzen merken wir, dass das erste Reff dem Boot gut tun würde. Also gleich rein! Wir kreuzen bei etwa 4 Bft durch das nördliche Fahrwasser aus Göteborg.
Woran Klaus sich bereits gewöhnen konnte, ist für Petra noch völlig neu. Es geht teilweise eng zwischen den Felseninseln hindurch und manchmal ist es schwer abzuschätzen, wie weit entfernt eine Schäre ist. Allerdings ist das Wasser um die Schären herum im Allgemeinen sehr tief.
Das Ganze findet bei etwa 5 bis 6 Knoten Fahrt statt. Klaus hat die Navigation übernommen und pendelt ständig zwischen Kartentisch mit Plotter und dem Cockpit für Manöver hin und her. Auch die zahlreichen gelben Fähren, die zwischen den Inselchen pendeln, dürfen nicht übersehen werden.
Auf der Höhe von Hällsvik können wir etwas abfallen und laufen in nördlicher Richtung. Das macht die Sache aber auch nicht einfacher, denn nun pendelt die Geschwindigkeit um die 7 Knt. Das ist eine Geschwindigkeit, bei der man keinen Felsen übersehen möchte.
Eigentlich ist das heutige Ziel Marstrand. Als wir bei Gallskären wieder hoch an den Wind müssen, hat dieser bereits so aufgefrischt, dass es Zeit für das zweite Reff im Großsegel ist.
Lorrikeet liegt danach zwar angenehm auf dem Ruder, aber trotzdem ist es anstrengend, da sie immer noch reichlich Schräglage schiebt. Auf Höhe der Schäre ‚Rammen‘ entscheiden wir uns, den heutigen Tag zu beenden und ein Stück zurück zu segeln. Dort gibt es mehrere Häfen. Nun ist nur die Frage, welchen wir nehmen. Als die Entscheidung für Hyppeln fällt, sind wir schon fast daran vorbei. Wir bergen schnell die Segel und tasten uns danach ganz langsam unter Motor durch das enge Fahrwasser in den Hafen.
Der Hafen und die Insel gefallen uns auf Anhieb. Es gibt auch hier eine Badeplattform am Hafen und eine Fasssauna, die wir aber bei den Temperaturen nicht benötigen. Einen kleinen Laden gibt es auch, aber leider nicht für uns, denn es ist noch keine Saison und so funktioniert er nur mit einer schwedischen Bankkarte als Selbstbedienungsladen: kein Einkauf für Touristen aus dem Ausland!
Auf Hyppeln machen wir dann noch eine ausgedehnte Wanderung über die Insel. An einem alten militärischen Aussichtspunkt, den wir über die Felsen kletternd erreichen, haben wir einen herrlichen Blick über die umgebenden Schären.