Nachdem wir beim letzten Mal sehr enttäuscht nach Hause abgezogen waren, hatten wir nun in der Zwischenzeit einige Motorersatzteile besorgt und einen alten Bekannten wieder ausgegraben, der solche Maschinen früher professionell gewartet und montiert hat.
Die professionellen Betriebe in Lübeck hatten alle abgewunken, aber unser alter Bekannter war bereit, uns zu helfen. Also waren wir Donnerstag Abend angereist, um einen erneuten Anlauf zu starten.
Freitag Morgen trafen wir uns dann an der Halle und begannen den Zylinderkopf und die Wasserpumpe zu demontieren. Für den Zylinderkopf hatten wir per EBAY Ersatz gefunden und die Dichtungen, auch für die Wasserpumpe, waren noch verfügbar. Tatsächlich zeigte sich, dass der Wassereinbruch an der Wasserpumpe stattgefunden hatte. Beim Demontieren der beiden Dichtungen auf der Impellerwelle lief uns Wasser entgegen, das dort nichts zu suchen hat.

Der Zylinderkopf und die Wasserpumpe sind ausgebaut. Die Leckstelle ist rechts unten zu sehen Letztes Jahr war die da noch nicht
Glücklicherweise sind für diesen alten Motor die Werkstattanweisungen im Internet frei verfügbar. Dies war sehr hilfreich bei der Wiedermontage, da wir Drehmomente der Zylinderkopfschrauben und die Reihenfolge nicht kannten. Auch bei der Einstellung der Ventile hat jeder Motor so seine Eigenheiten.
Gegen 14:00 Uhr war es dann soweit. Der Motor war wieder zusammen und hatte neues Öl. Lorrikeet stand wieder unterm Kran und wurde in die Trave gesetzt. Der Motor wollte nicht sofort anspringen, da die ganzen Dieselleitungen leer waren. Aber man macht sich ja so seine Gedanken….
Zu guter Letzt springt er an und zeigt keine Probleme. Es ist zwar immer noch etwas Feuchtigkeit im Öl, aber es wird über die Zeit des Probelaufes nicht mehr und über die Zeit wird es verdunsten, wenn der Motor richtig warm wird.
Parallel zu den Tätigkeiten am Motor haben wir den Mast für das Setzen vorbereitet. Leider bricht bei der Montage die Windanzeige auf der UKW-Antenne – na dann muss es eben ohne gehen. Also wird auch gleich der Mast gestellt. Damit ist Lorrikeet klar zum Ablegen von der Kranpier. Uns fällt ein großer Stein vom Herzen.
Den Samstag haben wir dann erst einmal mit Saubermachen, Einpacken und Riggen zugebracht. Dieses Frühjahr hat Lorrikeet auch noch neue Wanten bekommen und einiges muss erst passend gemacht werden. Wie gut, dass es in der Nähe geöffnete Baumärkte gibt. Leider lassen sich die Zwischenbackstagen nicht lösen, dann müssen wir in dieser Saison eben darauf verzichten. Die Kontrolle der Navigationslichter zeigt, dass das Dampfer-Licht nicht funktioniert. Wir vermuten, dass die Leuchte defekt ist, da wir keine Zeit hatten, sie zu kontrollieren.
Sonntag sind dann endlich die Segel angeschlagen und wir starten zu einem Probeschlag die Trave hinunter auf die Lübecker Bucht. Das Fehlen des Windanzeigers stört dann aber doch erheblich. Also wird Petra demnächst noch einen Ausflug in den Mast machen dürfen.