Zurück nach Strande

Die Vorhersagen für die nächsten Tage zeigen eine Wetterverschlechterung mit Wind aus südwestlichen Richtungen. Wir haben uns entschieden, der Schleswig Holstein Seite zu folgen.

Leider kann man derzeit in Sonderburg am Hafen keine Brötchen bekommen. Wir greifen auf unsere Bestände aus Müsli und Brot zurück.

Als wir auslaufen, zieht ein dicker Schauer auf uns zu. Wir setzen gerade noch das Großsegel und dann ist er auch schon da. Petra merkt sich noch schnell den Kompasskurs und die Segler drumherum. Die Sicht ist so gut wie weg und wir können Lorrikeet mit dem ungerefften Großsegel gerade noch halten. Nur die Yachten in unmittelbarer Umgebung können wir noch erkennen. Nach dieser Walze reffen wir gleich das zweite Reff ein. Mit der Genua 2 läuft Lorrikeet nun wieder 6-7 knt. Das reicht.

Mit uns zusammen waren etliche deutsche Yachten ausgelaufen, die alle Kurs Südost Richtung Schleimünde segeln. Es entwickelt sich eine kleine Regatta. Vor Schleimünde sind wir bereits gegen 14:00 Uhr, so dass wir entscheiden weiter zu segeln. Uns steht der Sinn nach einem netten Fischlokal zur Feier des Tages

Gegen 17:30 Uhr laufen wir in die Strander Bucht ein. Irgendwie fühlt es sich an wie nach Hause kommen. Hier habe ich einige Jahre als Jugendlicher verlebt und viel gesegelt. Die Seekarte brauche ich hier nicht.

Erstaunlicherweise sind in Strande die Sanitäranlagen für die Segler immer noch nicht zugänglich. Da war Stickenhörn weiter. Unser Fischmenü bekommen wir in Schilksee.

Nach dem Essen machen wir noch einen Spaziergang durch den Olympia Hafen. Im sogenannten„Millionen Becken“ bewundern wir die Tutima und die Jenetta. Die Tutima wird bereits seit Jahren erfolgreich von einer reinen Frauencrew auf Hochseeregatten gesegelt.

Nachtrag von Petra:
Beim Gang durch den Hafen fällt Klaus wieder ein, dass er hier 1972 als kleiner Junge in der Schwimmweste Spalier gestanden hat für den Fackelläufer mit dem olympischen Feuer und dem darauf folgenden Willi Daume im Cabrio. Vorher durften die Kinder mit ihren Optis mit den bunten Segeln zum schönen Bild auf der Förde beitragen. Ob es wohl Fotos davon gibt?

Wir schauen im Internet, ob da etwas verfügbar ist und finden alte UFA Wochenschauen mit Berichten über die Olympiade beim Bundesarchiv. Es ist schon interessant, mit welchem Enthusiasmus damals berichtet wurde. Heute ist unsere Berichterstattung viel differenzierter und kritischer. Besonders schockiert uns die Aussage, dass Segeln doch ein reiner Männersport wäre. Obwohl es auch damals doch schon etliche Frauen im Segelsport gab!

Bei YouTube finden wir Amateuraufnahmen von der Eröffnungsfeier in Kiel, wo tatsächlich die bunten segelnden Optis und anschließend die Optikinder im gelben Ölzeug und oranger Schwimmweste (ab Minute 11)  bei sommerlicher Wärme als bunter Haufen zu sehen sind.

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