Nachdem wir eine kleine Familienfeier im engsten Kreise am Wochenende hatten und noch einige Vorbereitungen für die kommenden Wochen getroffen haben, sind wir nun zurück an Bord. Das letzte Wochenende war für die Ostseeküste auch nicht gerade eine Offenbarung. Tonnenweise Regen mit vielen Überschwemmungen ist über Wismar niedergegangen. Unserem schweren Hafenpersenning hat es gut getan. Alles ist klar gespült. Den Abend der Ankunft in Wismar verbringen wir einmal wieder an der Kaimauer der Kaibar bei herrlicher Abendstimmung.
Nach ordentlichem Ausschlafen herrscht im Hafen immer noch Windstille. Bei den Duschen werden wir Zeugen einer Diskussion einer Charter-Flottille. Nach einem gestrigen Tag mit Motoren aus Kühungsborn, „freut“ man sich auf die Motortour nach Grömitz. So etwas tun wir nicht. Bei uns wird in solchen Fällen die große Genua 1 ausgepackt und auf den Seewind gewartet. Außerdem müssen wir ja nicht auf Biegen und Brechen irgend einen Hafen erreichen.
Gegen 11:00 Uhr beginnt ein leichter Seewind zu wehen, gegen den wir aus der Wismarer Bucht aufkreuzen. Die Yachten, die es eilig haben, sind bereits aus der Bucht motort. Mit uns zusammen sind aber noch etliche tapfer unter Segeln unterwegs. Lorrikeet zeigt einmal wieder ihre Leichtwindeigenschaften.
Draußen über dem Hannibal zeigt sich, dass wir nicht sehr viel weiter als Rerik kommen werden. Da für den morgigen Tag NO 4 angesagt ist und wir Richtung Kiel kommen wollen, versuchen wir hinter dem Boiensdorfer Werder vor Anker zu gehen. Wir haben aber den Eindruck, dass der Grund hier nicht besonders gut zum Ankern geeignet ist. Unter Motoren geht es langsam über riesige Seegrassfelder, auf denen man aus ökologischen Gründen definitiv nicht ankern sollte.
Wir enscheiden uns, ins Salzhaff nach Rerik zu motoren. Auch hier hat man leider noch nicht mitbekommen, dass die Corona-Ansteckungsgefahr nicht von Sanitäranlagen und Duschen ausgeht. Macht nichts, wir wollen eh ganz früh heraus und ggf. von hier bis nach Kiel segeln. Es ist ein strammer NO angesagt und eine Strecke von etwa 70 sm liegt vor uns.
Um den Abend zu genießen, gönnen wir uns aber noch einen langen Spaziergang am Strand und bereiten danach einen Nudelsalat und einen Kuchen für die nächsten Tage vor.