Wir haben eine Woche Urlaub und Ende der Woche noch einen 60. Geburtstag zu feiern. Davor bleiben ein paar Tage zum Segeln. Die Wettervorhersage ist nicht so prickelnd: ein erster Herbststurm soll über uns hinweg ziehen. Aber heute sollte es ganz ok sein. Der Wind kommt aus West bis Südwest und soll im Lauf des Tages abnehmen. Trotzdem ist mir ein wenig flau. Wir wollen nach Großenbrode. In der Nähe des Hafens gibt es viele Obstbäume. Dort wollen wir uns erst einmal mit Obst verproviantieren. In Wismar kaufen wir noch Fisch und was wir sonst noch so brauchen. Wir binden ein Reff ins Groß und schlagen die Genua II an, melden uns beim Hafenmeister bis Donnerstag ab oder vielleicht auch bis zum Frühjahr, falls wir schon gleich bis ins Winterlager nach Schlutup segeln.

Nach dem Auslaufen setzen wir nur die Genua. Bei 5 Windstärken reicht das. In der Wismarer Bucht ist viel los. Auf dem Hannibal, der Untiefe vor der Wismarer Bucht ist der Seegang unangenehm chaotisch. Draußen wird die See angenehmer: die Wellen sind länger und kommen aus einer Richtung. Der Wind nimmt langsam ab, schließlich setzen wir noch das Groß. Die Tage sind nicht mehr so lang und wir wollen noch bei Tageslicht ankommen. Segler sind trotz Wochenende nur wenige hier draußen. Wir vergnügen uns mit dem Beobachten der interessant geformten Wolken.

In der Einfahrt zum Großenbroder Binnensee nehmen wir die Genua weg und segeln nur mit dem Groß hinein, welches wir dann kurz vor dem Hafen wegnehmen. Der Wind frischt plötzlich wieder auf und ich muss bei der Einfahrt in den Hafen die Maschine rückwärts laufen lassen, um nicht so schnell zu werden. In Großenbrode brauchen wir nicht nach einem freien Liegeplatz suchen. Es gibt bereits genügend freie Plätze.

Es ist gerade noch hell und so greifen wir nach dem Festmachen eine große Tasche und machen uns auf den Weg zum Naturpfad mit seinen Obstbäumen. Voll beladen kehren wir zurück und während Klaus Obst wäscht, koche ich Pellkartoffeln, die wir zusammen mit dem Fisch aus Wismar verspeisen. Dann kochen wir uns noch einen Topf voll Apfelmus. Unser Fach für das Obst quillt über vor Äpfeln und Birnen.