Das geht ja gar nicht!

So oder ähnlich lautete so mancher Ausspruch, den wir die letzten Tage, die wir am Schiff gearbeitet haben, taten. Schon beim ersten Öffnen der Luke schlug mir leichter Pilzgeruch entgegen. Der hatte auch durchaus seine Ursache, wie wir feststellten. Somit zum ersten, was überhaupt nicht geht:

 

Wasser und Holz

Schon bei der Besichtigung am Bodensee war uns aufgefallen, dass einige Bretter in den Backskisten seltsam aussahen. Diese sind nun mittlerweile komplett herausgeflogen, denn sie waren entsprechend angegammelt. Gestern hat Klaus auch das größte einlaminierte Brett heraus operiert. Es hörte sich an, wie bei einer Zahn-OP. Klaus war komplett in der Backskiste verschwunden, ab und zu tauchte sein Kopf auf. Man hörte es furchtbar knacken und knirschen. Gelegemtlich flog wieder ein Teil über Bord.  Auch unter Deck waren einige Bretter etwas angegangen. Mittlerweile habe ich alle Bretter geschliffen und geölt. Von Öl hatten diese Bretter bislang noch nie etwas geahnt. So sehen sie auch gleich viel ansehnlicher aus.

Für die Backskisten ergeben sich nun zwei Fragen:

  1. Woher kam das Wasser? – Unter Verdacht stehen:
    – die Spiwinschen, da ohne Sikaflex aufgesetzt
    – der Auspuff der Heizung, da so unglücklich angebracht, dass von oben das Regenwasser hineinlaufen kann
    – die Dichtungen an den Backskistendeckeln, da schon ziemlich alt
  2. Bauen wir die Bretter genauso nach – wenn nein, wie wollen wir unsere Dinge mal verstauen?

Wir haben erst einmal eine Tube Sikaflex gekauft und 13m Moosgummidichtung. Den Auspuff der Heizung wollen wir verlegen. Wir haben einen Dieselkocher bestellt und wollen ihn nun an den Dieseltank des Motors mit anhängen und wollen einen zweiten bislang ungenutzten Auspuff des Schiffes nutzen, um dort den Auspuff des Kochers und der Heizung anzuschließen. Dann brauchen wir auch keinen neuen Decksdurchbruch für den Kocher. Donnerstag vormittag soll die Motorwartung stattfinden. Dann werden wir klären, ob das geht.

Ursprünglich hatten wir vor, die Bretter nachzubauen. Mittlerweile finden wir das reichliche Platzangebot in den Backskisten ganz praktisch. Wir müssen nur aufpassen, dass die Dinge, die wir aufbewahren wollen, nicht nach unten durchrutschen. So ganz endgültig sind unsere Pläne noch nicht, aber heute haben wir schon einmal mit den Fendern Maß genommen.

Auf der hinteren Platte saßen ein Laderegler, zwei Steckdosen, mehrere Schalter und ein Sicherungskasten. Somit kommen wir zum zweiten Punkt, der überhaupt nicht geht:

Wasser und Elektroinstallation

Denn in diesen Dingen hat ganz offensichtlich mal Wasser gestanden. Sie sind gemeinsam mit der Platte herausgeflogen, auch an einigen anderen Stellen werden wir uns noch von 240V Installation trennen: In der Steuerbord-Backskiste sitzt noch ein Stecker und auch die Pantry hat eine entsprechende Verkabelung für den Kühlschrank, der längst unter dem Schiff steht.

Wir wollen diese Installation deutlich verschlanken. Vorne unter der Koje liegt ein 240V Stecker an einem Kabel und es ist eine passende Durchführung in den Ankerkasten vorhanden. Dort kann ein Landanschluss angeschlossen werden. Den Laderegler bauen wir neben die Batterie unter die Steuerbordhundekoje und in die Navigationsecke kommt eine Steckdose mit Schalter und Abdeckung, um z.B. mal das Notebook zu laden. Das war’s – mehr brauchen wir nicht. Alles andere fliegt raus.

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