Zum Wäsche waschen nach Middelfart

Heute wollen wir nicht so weit. Gestern waren wir reif für die Insel. Heute sind wir reif für die Waschmaschine – naja, wir eigentlich nicht, aber unsere Wäsche… Wir brauchen also eine Hafen mit Waschmaschine. Früher gab es mal Hafenhandbücher in denen stand, ob es in einem Hafen eine Waschmaschine gibt. Scheint heutzutage nicht mehr so wichtig zu sein, aber dafür steht drin, ob es Internetzugang gibt, als ob man im Internet seine Wäsche waschen könnte…

À propos Internetzugang: Darüber hatte ich die letzten Jahre auch immer berichtet. Mittlerweile ist es nach unserer Erfahrung so, dass es in Deutchland zwar offiziell ein WLAN in den Häfen gibt. Der Hafenmeister überreicht einem auch jedes Mal mit wichtiger Miene das Passwort, aber ins Internet kommt man damit nicht wirklich: Entweder sieht man das Netz am Liegeplatz gar nicht und wenn doch, dann ist es so überlastet, dass man keine Chance hat. In der Marina Boltenhagen gab es als Antwort dazu, dass dies an der mangelnden Bandbreite des Netzbetreibers läge. Das will ich gerne glauben, wenn ich höre, mit welchen Internetgeschwindigkeiten manche meiner auf dem Land lebenden Kollegen klar kommen müssen. Für uns heißt das: Smartphone rausholen und eigenen Hotspot aufmachen, um hier Blogeinträge zu schreiben und zu bebildern oder auch, um die aktuellen Wetterdaten zu laden.

In den zwei dänischen Häfen, in denen wir auf dieser Tour bislang waren, ist die Lage vollkommen anders. Hafengeld bezahlt man hier sowieso am Automaten und bekommt das WLAN Passwort auf der Quittung mit ausgespuckt und oh Wunder, das WLAN ist am Liegeplatz sichtbar und funktioniert sogar! – Geht doch!

Zurück zum heutigen Tag: Ich lade morgens noch die Gribdaten über das Hafen-WLAN herunter. 4 -5 Bft versprechen die Daten. Den Seewetterbericht vom DWD schaue ich nicht mehr an. Wir beschließen die mittlere Genua angeschlagen zu lassen und nicht wie ursprünglich geplant auf die kleine Genua III zu wechseln, denn für das Großsegel ist es zu viel Wind. Der Ableger gestaltet sich schwierig bei dem Wind. Lorrikeet lässt sich in der Boxengasse nicht mehr drehen und ich muss rückwärts aus dem Hafen fahren. Erst am Fähranleger bekomme ich sie gerade eben so mit Vollgas herumgedreht.

Draußen erwarten uns nicht die erwarteten 4-5 Bft, sondern gleich 5-6 Bft. Jetzt hätte ich doch gern die kleine Genua gehabt, aber nun müssen wir da durch. Es wird eine schnelle Reise. Wir entscheiden uns für die Marina in Middelfart und sind froh, als wir aus dem Hauptfahrwasser in den geschützeren Nebenstrom zur Marina abbiegen. Um 14 Uhr sind wir da und bekommen einen der letzten Liegeplätze, an denen man mit einem längeren Boot gegen den Wind anlegen kann. Diese sind heute heiß begehrt.

Glücklicherweise hat der Hafen tatsächlich Waschmaschinen und wir verbringen den Nachmittag mit Wäsche waschen und Kuchen backen. Die Fotos davon ersparen wir Euch. Zur Belohnung gibt es Abends ein Essen im Hafengrill, der von einer tamilischen Familie bewirschaftet wird. Neben den üblichen Hamburgern gibt es dort auch einige tamilische Gerichte. Gut gesättigt machen wir noch einen Ausflug in die Altstadt.

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