Museumstag in Sønderborg

Idylle unter dem Persenning

Idylle unter dem Persenning

Heute morgen prasselt der Regen weiter unvermindert auf das Schiff nieder. Auch beim Duschen wird uns nicht wärmer, denn die Heizungsanlage im Hafen ist ausgefallen und so müssen alle kalt duschen. Wir machen die Heizung an Bord an, um die Feuchtigkeit aus dem Schiff zu heizen. Die Sachen, die wir gestern unter dem Persenning zum Trocknen aufgehängt hatten, sind heute kaum trockner. Auch an den altbekannten undichten Stellen an den Fenstern tropft es wieder durch. Wir kleben ‚Kompressen‘ aus Küchentüchern dran, die das Wasser aufsaugen sollen.

Im Innenhof des Schlosses

Im Innenhof des Schlosses

Da auch Mittags der Regen nicht aufhört, wir uns aber mal bewegen müssen, trotten wir durch den Regen zum Schloss. Unser Ziel ist das Museum. Es ist riesig groß und füllt das gesamte Schloss. Gleich zu Beginn werden wir gewarnt, dass wir nicht alles bei einem Besuch bewältigen können und uns ein Thema aussuchen sollten. Wir schlagen die Warnung in den Wind und arbeiten uns von unten nach oben vor. Nach 3 Stunden kapitulieren wir jedoch bereits  im 1. Stock, da es auch kein Café gibt, in dem wir uns stärken könnten.

Die Ausstellungen reichen vom Schloss, seinen Räumen und seiner Geschichte, über die Geschichte des deutsch-dänischen Gebietes in Südjütland, den verschiedenen Adelsgeschlechtern der Gegend, den deutsch-dänischen Kriegen, dem 1. Weltkrieg bis hin zum Alltagsleben in Sønderborg und einem Exkurs über die ideologische Vereinnahmung von archäologischen Funden . Das ist bei Weitem nicht so trocken, wie es hier klingt. Ich war schon in vielen Museen, aber selten wurden einem Personen der Geschichte so lebendig nahegebracht wie hier. Unter Hans dem Jüngeren (dem Bauernschinder), Christian II (dem sagenumwobenen Gefangenen in Schloss Sønderborg, dem selbst Luther helfen wollte) und etlichen anderen kann ich mir nun etwas vorstellen.

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