Heute morgen prasselt der Regen weiter unvermindert auf das Schiff nieder. Auch beim Duschen wird uns nicht wärmer, denn die Heizungsanlage im Hafen ist ausgefallen und so müssen alle kalt duschen. Wir machen die Heizung an Bord an, um die Feuchtigkeit aus dem Schiff zu heizen. Die Sachen, die wir gestern unter dem Persenning zum Trocknen aufgehängt hatten, sind heute kaum trockner. Auch an den altbekannten undichten Stellen an den Fenstern tropft es wieder durch. Wir kleben ‚Kompressen‘ aus Küchentüchern dran, die das Wasser aufsaugen sollen.
Da auch Mittags der Regen nicht aufhört, wir uns aber mal bewegen müssen, trotten wir durch den Regen zum Schloss. Unser Ziel ist das Museum. Es ist riesig groß und füllt das gesamte Schloss. Gleich zu Beginn werden wir gewarnt, dass wir nicht alles bei einem Besuch bewältigen können und uns ein Thema aussuchen sollten. Wir schlagen die Warnung in den Wind und arbeiten uns von unten nach oben vor. Nach 3 Stunden kapitulieren wir jedoch bereits im 1. Stock, da es auch kein Café gibt, in dem wir uns stärken könnten.
- Dieses Überlebensgroße Gemälde von 1996 ist eine Karikatur auf die üblichen Schlachtengemälde
- Die Komtess Louise Sophie von Danneskjold-Samsö war die Großmutter der letzten deutschen Kaiserin
- Die streng dreinschauende Dorothea von Sachsen-Lauenburg, Königin von Dänemark und Norwegen, war eine der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit. Gemeinsam mit ihrem Gemahl dem König Christian III ließ sie das Schloss zu einem Renaissancebau umgestalten
- Eine Zeitung druckt auf der Titelseite eine technische Beschreibung eines Münzfernsprecherss
- 1904 gehörte Südjütland zu Deutschland und Radfahrer brauchten spezielle Ausweise
- Ein Liederbuch für Radfahrer, was da wohl drin steht – „Hoch auf dem gelben Rade“?
Die Ausstellungen reichen vom Schloss, seinen Räumen und seiner Geschichte, über die Geschichte des deutsch-dänischen Gebietes in Südjütland, den verschiedenen Adelsgeschlechtern der Gegend, den deutsch-dänischen Kriegen, dem 1. Weltkrieg bis hin zum Alltagsleben in Sønderborg und einem Exkurs über die ideologische Vereinnahmung von archäologischen Funden . Das ist bei Weitem nicht so trocken, wie es hier klingt. Ich war schon in vielen Museen, aber selten wurden einem Personen der Geschichte so lebendig nahegebracht wie hier. Unter Hans dem Jüngeren (dem Bauernschinder), Christian II (dem sagenumwobenen Gefangenen in Schloss Sønderborg, dem selbst Luther helfen wollte) und etlichen anderen kann ich mir nun etwas vorstellen.