Sie ist da!

Auf dem Tieflader

Für heute morgen um sechs war der LKW mit dem Schiff angekündigt, also sind wir gestern abend im Knurrhahn pünktlich in die Koje gekrochen, um uns dann heute morgen kurz nach fünf Uhr gleich von mehreren Weckern wecken zu lassen. Im Waschraum erschrecken wir die Putzfrau. Punkt sechs Uhr sind wir am Kran. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, aber es dämmert bereits. Wer nicht kommt, ist der Tieflader. Wir überbrücken die Wartezeit mit einem heißen Kaffee, den wir freundlicherweise spendiert bekommen.

Ankunft im Morgengrauen

 

Kurz vor sieben wird uns vom Warten langsam richtig kalt, aber dann steht sie plötzlich da! Sie ist kunstvoll verpackt. Der Hallenwagen steht etwas überlappend hinter dem Schiff. Das Ruder ragt hindurch. Der Mast ist eingewickelt an der Seite festgelascht. Er ragt noch über den Tieflader hinaus und ist mit einem umgedrehten Verkehrshütchen und zwei Blinklichtern gesichert. Ihn laden wir als erstes ab und bringen ihn in die Halle.

So passt das nicht!

 

Nun kommt die schwierige Aufgabe, das Schiff bis unter den Kran zu bringen. Die Einfahrt auf das Gelände ist eng und kurvig. Wie soll bloß so ein langer Transport dort hindurch? Es geht schließlich nur, indem wir einen Betonpoller entfernen und damit das Tor noch weiter öffnen. Trotzdem ist es ein Briefmarkenmanöver. Unsere Hochachtung vor dem Fahrer steigt enorm.

Weiter kann er nicht zurücksetzen

 

Auch unter dem Kran ist es nicht ganz einfach, denn der Hallenwagen hinter dem Schiff, macht es schwer, das Schiff unter den Kran zu bekommen. Schließlich wird jeder Zentimeter genutzt und die Spundwand knirscht kräftig. Nun muss Klaus nach oben, um die Gurte vom Kran von oben zu führen. Für den Transport ist die Reling entfernt worden und auf 3 m Höhe ohne Reling auf dem Schiff herumzuklettern ist doch ziemlich beängstigend.

Vom Tieflader wird sie vorsichtig aus dem Hallenwagen gehoben und dann auf einen Bock verfrachtet, der sich glücklicherweise so flexibel einstellen lässt, dass sie ganz wunderbar hinein passt. Der Hallenwagen kommt daneben. Ihn müssen wir wieder zusammenbauen, aber das hat Zeit bis zum Herbst.

Im Kran

Mittlerweile ist es acht Uhr und uns knurrt der Magen, also fahren wir erst einmal in die Bäckerei zum Frühstücken. Langsam merke ich auch, dass ich eigentlich noch müde bin. Am Mast haben wir einige Kratzer festgestellt, also besorgen wir auch noch weißen Lack und ein Arbeitsgerüst, um an die Außenhaut überhaupt anzukommen.

Abladen auf dem Bock

Anschließend geht es ans Auspacken. Wir laden das Auto voll mit Segeln, Leinen, Persenning und den Polsterbezügen, die bei Licht betrachtet nun doch recht dreckig aussehen. Zu Hause verfrachten wir Segel und Leinen in den Keller, die Persenninge in die Waschmaschine und die Bezüge zum Einweichen in die Badewanne. Über die Wasserfarbe reden wir nicht mehr. Waschen lohnt sich offensichtlich.

Auf dem Rückweg schauen wir ein weiteres Mal im Baumarkt vorbei, um Eimer, Lappen usw.  zu kaufen und gönnen uns ein Mittagessen in einem Döner-Imbiss.

Ein altes Hafenpersenning und ein Schiff namens MOPS, Möpse, Moos, Maus, M, ……

Wieder am Schiff rücken wir dem alten Namen und allen weitere Beschriftungen zu Leibe. Stück um Stück pulen wir sie ab. Als hilfreich erweisen sich kleine Stücken Kunststoff, die zu Spachteln angeschliffen werden. Sie hinterlassen keine Kratzer. Die ganz alten Beschriftungen gehen jedoch nur mit der Heißluftpistole ab.  Ein Mädchen mit Langeweile hilft uns. Sie hält von oben den Fön, während Klaus von unten schabt.

Der Rettungsring ist ein Fall für’s Museum

 

Wir packen auch die restlichen Dinge noch aus, finden zwei riesige Hafenpersenninge und seilen den Kühlschrank von oben ab. Der Rettungsring und die Rettungsweste sind vorsintflutlich und fliegen auch von Bord. Gegen 20 Uhr geht die Sonne unter und wir machen Feierabend für heute.

 

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