Mit unserem vorherigen Boot waren wir schon oft in Rerik, auch wenn wir jedes Mal wieder ein flaues Gefühl in der Magengegend hatten. Die Einfahrt in das Salzhaff ist nicht betonnt und man muss von der südlichen Sperrgebietstonne auf einen Kirchturm zuhalten. Es geht ganz dicht an der südlichen Spitze von Wustrow vorbei. Das Land scheint zum Greifen nah. Dicht neben dieser Einfahrt wird es flach. Lorrikeet hat nun 65cm mehr Tiefgang und irgend eine Ausrede hatten wir immer, um nicht nach Rerik zu fahren. Heute jedoch gibt es keine Ausreden mehr: Es geht nach Rerik!
Wir setzen nur die Genua, aber am Anfang ist es noch wenig Wind, aber der legt im Laufe des Tages, so wie angekündigt und ist sehr böig. Unterwegs gebe ich im GPS die Wegepunkte für die Einfahrt in das Salzhaff ein und mache daraus eine Route. Südlich vom Sperrgebiet rollen wir die Genua ein und tasten uns mit dem Motor gegen den Wind vorsichtig in die Kielung. Unser GPS lässt uns allerdings im Stich. Es springt viel zu früh auf den nächsten Wegepunkt. Der Kartenplotter erweist sich jedoch als sehr hilfreich. Trotzdem ist uns wieder flau im Magen. Aber es ist alles tief genug.
Hinter der Kielung rollen wir die Genua wieder aus und düsen wieder nach Norden. Im Salzhaff begegnen uns viele Holzboote. Das hat uns schon immer an Rerik gefallen. Auch die Freundlichkeit im Hafen ist legendär. Nur der mittlere Steg hat laut Hafenhandbuch genügend Wassertiefe für uns. Mir graut es etwas davor, in der Boxengasse bei der Suche nach einem Liegeplatz bei dem kräftigen Seitenwind wenden zu müssen. Am Kopf des Stegs scheint ein Platz frei zu sein. Wir fahren einfach rein und sofort greifen viele Hände zu, um uns beim Festmachen zu helfen.
Zur Beruhigung der Nerven gibt es jetzt erst einmal Tee und Kuchen. Auf dem Salzhaff steht bei dem Wind etwas Seegang und so liegen wir etwas schaukelig. Unsere Nachbarn, an denen wir längsseits festgemacht haben, wollen noch raus uns o müssen wir uns noch einmal auf deren PLatz verholen, aber dann kommen wir endlich zum ersehnten Strandspaziergang, barfuß durch das Wasser bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.