Eines der lästigen Dinge auf einem Urlaubstörn ist das Mitschreiben von Wetterberichten:
- Kommen sie immer zur falschen Zeit, da wir noch schlafen, gerade duschen, das Teewasser gerade kocht oder wir beim Ablegen oder in der Kneipe sind
- Dauert das Mitschreiben viel zu lange
- Redet der/die Vorlesende insbesondere bei den Radiosendern viel zu schnell
- Fehlen bei unterschiedlichen Sendern verschiedene Stationsmeldungen
- Ist der Wetterblock mal wieder voll und kein Yachtshop führt den
„Wieso?“ sagt unser Stegnachbar „Ist doch alles kein Problem – Wetterbericht holt man sich doch heutzutage per App auf sein Smartphone“ Meistens klappt das ja auch und man könnte ihm recht geben und für die Fälle, an denen es nicht klappt, dann doch mitschreiben. Außderdem könnte man Wetterblocks mal rechtzeitig nachkaufen. Wir haben vor Jahren auch schon mal mit dem Diktiergerät mitgeschnitten, um zu schnell gesprochene Berichte noch einmal hören zu können. Einfacher war jedoch ein eigenes Kurzschriftsystem für Wetterberichte, was sich bewährt hat. Das löst aber nicht Problem Nr. 1. Problem Nr. 5 hat dieses Jahr dazu geführt, dass ich Wetterkarten nur noch im Kopf beim Hören des Wetterberichts gezeichnet habe.
Wieder zu Hause haben wir dann angefangen, nach einem Wetterempfänger zu suchen. Erschreckend fanden wir die hohen Preise für so eine kleine Kiste. Deshalb haben wir noch einmal genau überlegt, welche Optionen es gibt und was wir eigentlich brauchen:
- Navtex fiel uns als erstes ein, aber bei genauerem Hinsehen, ist es nicht das, was wir suchten. Navtex übermittelt nur sehr verkürzte Wettervorhersagen. Eigentlich geht es hierbei um Warnnachrichten (siehe aktuelle Ausstrahlung vom DWD)
- Eine Wetterkarte wäre natürlich schön, aber Geräte, die die Fax-Ausstrahlungen verarbeiten können, waren uns einfach zu teuer
- Dann bleibt noch die Entscheidung zwischen Langwellen- und Kurzwellenempfang der RTTY Ausstrahlungen des DWD. Für Kurzwelle bräuchten wir eine externe Antenne oder ein isoliertes Achterstag. Das war uns für den Anfang zu aufwändig und zu unhandlich. Eigentlich sollte die Reichweite des Langwellensenders für unsere normalen Urlaubstörns erst einmal reichen.
Wir haben schließlich beschlossen, klein anzufangen und das einfachste Gerät für die Langwellenaussendungen des Senders Pinneberg zu kaufen. Gestern kam es nun zu Hause an und ich habe es erst einmal ausgepackt. Der Inhalt der Packung war übersichtlich: Der Sender in der Größe einer Zigarettenschachtel mit USB-Buchse und zwei LEDs. ein USB-Kabel, Bedienungsanleitung und CD-ROM. Letztere war überflüssig, da das Netbook kein Laufwerk hat und die im Internet verfügbare Software auch schon die nächste Version hatte. Noch besser hätte ich es gefunden, wenn ich die Software ohne Adminrechte installieren könnte. Positiv jedoch, dass ich mich mal nicht registrieren musste, um aktuelle Softwareupdates herunterladen zu können.
Die Software ist einfach und übersichtlich und zwingend notwendig zum Anzeigen der Daten. Das Gerät meldet sich zwar als USB-Speicher, aber die Daten liegen nicht in einem lesbaren Format vor. Die Software sieht aus wie ein Datei-Explorer mit Einträgen für die verschiedenen Informationsarten. Alles Wesentliche ist enthalten, Überflüssiges konnte ich nicht entdecken. Beim Anschließen des Gerätes, fing die Lade-LED an zu blinken und auch die Empfangsanzeige gibt erste unregelmäßige Blinkzeichen von sich. Offensichtlich ist im Haus der Empfang zu schlecht. Empfangen tut es erst einmal nichts, obwohl laut Sendeplan einiges gesendet wird. Es sind jedoch noch alte Daten von Juni auf dem Gerät, so dass sich die Software erkunden lässt. Nachdem der Akku über die USB-Buchse geladen ist, lege ich das Gerät über Nacht in ein Nordfenster und richte es nach Pinneberg aus, so wie es die Bedienungsanleitung beschreibt. Nun blinkt die Empfangsanzeige regelmäßiger. Heute morgen waren dann auch die Daten da. Freundlicherweise markiert die Software neue Daten.
Ich denke, so könnte das funktionieren und es macht einen guten Eindruck. Leider können wir das Gerät den Rest des Jahres nur an den Wochenenden erproben.