Hafentag in Vitte
Die GRIB-Daten hatten es richtig vorhergesagt: Heute Nacht fing es an zu regnen und hörte erst Mittags damit wieder auf. Vorsorglich hatten wir gestern abend noch die Kuchenbude aufgebaut und ein kleines Persenning über die vordere Luke gespannt, da sie trotz mehrfacher Abdichtversuche, immer noch leckt.
Damit stand auch gestern schon fest, dass wir heute wieder einen Hafentag einlegen. Wir haben uns den Vormittag damit beschäftigt, nautische Warnnachrichten über neue Wracks in die Seekarte zu übertragen, die angegebenen Kennungen von Leuchtfeuern in der Karte richtig zu entschlüsseln und die elektronischen Seekarten auf dem Netbook zu installieren. Dabei zeigte sich wieder einmal, dass man Computer dazu nutzt, Probleme zu lösen, die man ohne sie nicht hätte…
Als dann endlich kein neuer Regen mehr nachkommt, machen wir uns deshalb lieber schnell daran, die Höhepunkte von Hiddensee zu erkunden. Wir leihen uns für sagenhaft günstige 5 € pro Tag Fahrräder und strampeln erst gegen den Wind nach Kloster zum Fischbrötchen essen und dann weiter über holprige Betonplattenwege hinauf zum Dornbusch. Unterwegs treffen wir auf interessante Holzskulpturen und eine lustige Gruppe aus Berlin. Gegenseitig verhelfen wir uns zu Erinnerungsfotos. Das letzte Stück zum Leuchtturm geht es nur zu Fuß weiter. Von dort oben erahnen wir sogar die Insel Mön am Horizont.
Wieder unten in Kloster stärken wir uns bei Tee und Kuchen. Eigentlich wollen wir danach noch das Gerhart Hauptmann Haus besuchen, aber das hat wie fast alles auf Hiddensee ab 17 Uhr geschlossen. So gibt es einen Grund zum Wiederkommen. Auf dem Rückweg entdecken wir dann noch ein Asta Nielsen Haus – noch ein Grund zum Wiederkommen.
Für den Abend haben wir uns den kulturellen Höhepunkt von Vitte vorgenommen: die Seebühne. Man spielt das Stück „Froschkönig in der Karibik“. Das Theater selbst ist ein winziger Schuppen, der etwa 40 Zuschauer fasst. Dahinter ist gerade noch Platz für den Eingang und die Bühne davor ist auch nicht größer. Der Hauptdarsteller verkauft auch die Eintrittskarten und ansonsten gibt es noch die Frau für die Technik.
- Einganstür zum Theater
- Die Seebühne
- Wanddekoration
- Das Bühnenbild
- Carl Hansen, die Hauptfigur
- Wanddekoration
Gespielt wird mit viel Phantasie, Witz und etlichen Puppen, die Geschichte vom Steuermann Carl Hansen, der von einer Welle über Bord gespült wird und ähnlich wie Robinson auf einer Insel landet. Die ist jedoch nicht ganz so einsam. Als er das Krokodil der örtlichen Hexe für Hagenbecks Tierpark rauben will, verwandelt die ihn zur Musik von Yma Sumak in einen Frosch. Zu dumm nur, dass sich die Tochter des örtlichen Herrschers, Prinzessin Josefine bereits in den Steuermann verliebt hat. Das Ende verraten wir nicht. Das Stück ist absolut sehenswert. Ihr müsst schon selber hingehen…