Hafentag in Swinemünde
Heute morgen ist es nasskalt. Ich nutze die Gelegenheit, dass sich der Hafen neben dem Kurpark befindet und gehe eine Runde Joggen. Beim Frühstück beschließen wir, heute hier zu bleiben. Der Seewetterbericht verspricht Wind aus allen Richtungen. Genug Zeit für die Rückreise haben wir noch und außerdem würden wir gern noch die Strandpromenade sehen und wenn es geht auch noch die Seebrücke in Ahlbeck.
Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Weg und laufen erst einmal bis zur Windmühle auf der Mole. Am Ufer der Swinja stehen zahlreiche Angler. Sie fangen Flussbarsche und Heringe. Als ein älterer Herr einen noch sehr kleinen Barsch von der Angel löst und ich neugierig zuschaue, erklärt er mir, dass der gut für die Suppe sei.
Von dort laufen wir den Strand entlang Richtung Westen. Von der Strandpromenade ist von hier unten nichts zu sehen. Als wir Kaffeedurst verspüren, gehen wir hoch durch die Dünen und an zahlreichen Buden vorbei zur Strandpromenade. Sie macht einen sehr gepflegten Eindruck. Anschließend laufen wir an einem anderen Strandzugang wieder hinunter. Rechts und links sind Buden mit Schaschlik- und Fischgrills. Das sieht sehr lecker aus, aber wir sind erst einmal satt.
Als wir am Strand auf ein Schild mit der deutschen Aufschrift „Hundestrand“ stoßen und oben in den Dünen eine Schneise mit daraus hervorragenden seltsamen Dächern erscheint, schließen wir, dass wir nun in Deutschland sind. Wir machen einen kleinen Abstecher nach oben. Ein Holzbohlenweg verläuft genau auf der Grenze. Wie das die Bürokraten zweier Länder wohl hinbekommen haben? Oben wartet die Lösung des Rätsels auf uns: Es war die EU! Die seltsamen Dächer sind Solaranlagen auf deutscher Seite.
Wir laufen am Strand weiter bis Ahlbeck. Dort ist vielmehr Trubel als auf der polnischen Seite. Hier würden wir gerne wieder so ein Usedomrad leihen, wie in Karlshagen. Das können wir nämlich in Swinemünde am Hafen wieder zurückgeben, aber mittlerweile ist das Wetter so schön geworden, dass wohl alle Leihfahrräder unterwegs sind. Der Fuß- und Radweg, der uns durch die Dünen zurückführt, ist jedenfalls stark frequentiert.
In Swinemünde gönnen wir uns dann in einer der Buden den gegrillten Lachs. Dazu spendiert uns der Wirt einen Wodka mit Grapefruitgeschmack.
Als wir an Bord zurückkehren, waren wir mehr als sechs Stunden unterwegs. Ich vervollständige unsere Blogeinträge. In Swinemünde gibt es an vielen Stellen freies WLAN, aber die Reichweite ist für das Netbook hier am Liegeplatz nicht ausreichend. Ich weihe deshalb den WLAN-USB-Stick ein, den ich an einem 5 Meter langen USB-Kabel in die Takelage hochziehe. Das funktioniert wunderbar. Im nächtlichen Hafen sind wir am konstanten Blinken des WLAN-Sticks weithin erkennbar.