Wir kommen nicht nach Anholt

Sandhamn / Hallands Väderö – Mölle
25 sm
S – W 0-1

Flaute auf dem Kattegat

Eigentlich war der Plan, heute mit dem angesagten Südostwind, der mit 3 Beaufort wehen sollte, n ach Anholt zu segeln. Das sind über 40 Seemeilen. Deshalb hatten wir uns heute morgen den Wecker gestellt, ein kurzes Bad in der Ostsee genommen und sind dann nach dem Frühstück Anker auf gegangen. Ein Seehund beäugte uns beim Segel setzen und schien wohl auch schon skeptisch, denn der Wind säuselte nur ganz schwach mit einem Beaufort. Das GPS vermutete unsere Ankunft für morgen Nachmittag. Als es mittags dann noch weniger wurde, haben wir einige Seemeilen westlich der Insel schließlich aufgegeben und den Motor angeschmissen. Wir sind nach Süden gelaufen, zurück um den Kullen und nach Mölle. Zum Ausgleich haben wir jede Menge Schweinswale gesehen.

Ein Schweinswal kreuzt unseren Weg

Das Hafenhandbuch meint, es bestünden in Mölle gute Versorgungsmöglichkeiten. Das betrifft aber nur Restaurants und ein paar Andenkenläden. Bei Lebensmitteln ist leider Fehlanzeige. Der nächste Supermarkt ist einen Ort weiter. Wir kaufen uns jeder ein paar original Schonener Holzschuhe für die Gartenarbeit als Andenken und etwas Räucherfisch zum Abendessen. Dann machen wir uns ans Fenster abdichten und ans Brot backen. Brötchen und Kuchen soll es hier immerhin morgen geben.

Wenigstens ein schöner Sonnenuntergang

Trotzdem ist Mölle ein netter Hafen. Wir kommen zu unserem ersehnten Eis und bewundern mit einem Glas Rotwein in der Hand auf der Kaimauer sitzend den Sonnenuntergang. Dänen und Schweden frönen dem Volkssport Grillen. Jedes noch so kleine Boot hat seinen mobilen Grill dabei. Eine Kühlbox muss dann eigentlich auch noch an Bord sein. Wo soll sonst das Grillgut herkommen? Der Hafen ist gut belegt mit Gästen, die sich teils sehr unkonventionell hineinquetschen. Zwischendurch versucht mal der Hafenmeister Ordnung in das Chaos zu bringen. Wie in allen Häfen hier in der Gegend sind Toiletten frei zugänglich und man muss nicht erst mit einem dringenden Bedürfnis beim Hafenmeister Schlange stehen. Duschen sind mit einem Nummencode zugänglich. Duschmarken gibt es hier nicht, aber freies WLAN, wie auch schon auf der dänischen Seite. Das empfinden wir als freundlichen Zug gegenüber den Seglern.

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