Thyborøn, ONO4, 1018, 16°, gute Sicht

Historische Klinkerboote vor der Kulisse des Industriehafens von Struer

Historische Klinkerboote vor der Kulisse des Industriehafens von Struer

Alle, die in den Zeiten vor dem Internet, die Wetterkarten aus der Wetterlage und den Stationsmeldungen selbst gezeichnet haben, kennen diese Stationsmeldung. Wie oft haben wir Abends vor dem Kurzwellenempfänger gehangen und haben versucht aus den Störungen diese Meldungen herauszuhören, um sie dann ganz schnell in ein vorbereitetes Formular einzutragen. Einige dieser Wetterstationen haben wir mittlerweile schon besucht oder sind dann wenigstens an ihnen vorbei gesegelt, wie z.B. Fornæs bei Grenå.

Das erste Stück müssen wir kreuzen, bis dann der Wind dreht und wir abfallen können.

Das erste Stück müssen wir kreuzen, bis dann der Wind dreht und wir abfallen können.

Da wir nun so dicht bei Thyborøn sind, gibt es keine Frage, dass wir da hin müssen. Wir verlassen relativ spät den Hafen gegen 12:00, da erst gegen Mittag ein Winddreher angesagt ist. Um von Struer nach Thyborøn zu kommen, muss man die Brücke beim Oddesund passieren. Gemäß Seekarte öffnet sie alle halbe Stunde und wir müssen etwa 20 Minuten warten, da kurz nach der vorherigen Öffnung ankommen. 

Kurz vor der Klappbrücke kreuzt ein Stand Up Paddler unseren Weg.

Kurz vor der Klappbrücke kreuzt ein Stand Up Paddler unseren Weg.

Beim Auf- und Absegeln sichten wir einen Seehund, der sich die Sache einmal anschaut und dann wieder seiner Jagd nach Fischen nachgeht, die hier alle wie wir durch müssen. Um 14:45 Uhr geht für uns dann die Brücke auf und der Weg nach Thyborøn ist frei. Der Wind hat mittlerweile auf besagte ONO 4 zu genommen und wir segeln mit 7 knt über die Nissum Bredning. 

Wir haben die Oddesund Brücke passiert und sind nun in der Nissum Bredning

Wir haben die Oddesund Brücke passiert und sind nun in der Nissum Bredning

Außer uns sind nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs. Die Segler, die wir treffen, können wir an einer Hand abzählen.

Thyborønist schon von Weitem an seinen großen Windkraftanlagen zu erkennen, aber wir müssen erst einmal eine Untiefentonne als Ansteuerung anlaufen.

Vor Thyborøn stehen auf den Sandbänken imposante neue Windkraftanlagen von Siemens-Gamesa.

Vor Thyborøn stehen auf den Sandbänken imposante neue Windkraftanlagen von Siemens-Gamesa.

Das letzte Stück vor Thyborøn ist dann wieder ein enges Fahrwasser, das zunächst an wenig anheimelnden Kai- und Industrieanlagen vorbei führt. Die Hafeneinfahrt teilen wir uns mit den großen Schiffen und Fischereifahrzeugen.

Ganz offensichtlich gibt es hier noch eine aktive Hochseefischereiflotte. Wir sehen Schiffe aus Dänemark, Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien.

Erstmal ein Eis!

Erstmal ein Eis!

Die Sportboote liegen im kleinen noch fast leeren ehemaligen Fischereihafen ganz hinten in Richtung Nordseestrand hinter dicken Kaimauern. In einer Ecke ist noch ein altes Betonbauwerk zu sehen. Es stammt aus dem 2. Weltkrieg und ist ein ehemaliger Beobachtungsbunker der Deutschen Wehrmacht. Der Zugang zum Limfjord war mit Minen bestückt, die von hier aus gezündet werden konnten.

Thyborøn hat einen wunderschönen Strand trotz der Bunker

Thyborøn hat einen wunderschönen Strand trotz der Bunker

Nachdem wir alles aufgeklart haben, machen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang. Hier finden wir eine ganze Kette an alten Bunkern aus dem 2. Weltkrieg, die teils in den Dünen versunken sind und teils frei am Strand stehen. Offensichtlich hat sich die Küstenlinie in den letzten 80 Jahren verändert.

Auf dem Rückweg stolpern wir über die Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrak Schlacht des 1. Weltkrieg. Uns war nicht klar, dass diese größte Seeschlacht direkt in der Nähe von Thyborøn statt gefunden hat und es hier eine Gedenkstätte und ein entsprechendes Museum dazu gibt. Wir entschließen uns dazu, noch einen weiteren Tag in Thyborøn zu bleiben und dies alles genauer zu erkunden.

Ein kleiner Teil der Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrakschlacht im 1. Weltkrieg

Ein kleiner Teil der Gedenkstätte für die Todesopfer der Skagerrakschlacht im 1. Weltkrieg

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