Los geht’s

Petra, Thomas und ich sind gestern Abend mit der Bahn nach Wismar gefahren. Da kurz vor Schwerin an den Gleisen gebaut wird, kann man entweder auf einen Schienenersatzverkehr zwischen Holthusen und Schwerin Hbf, auf die Strecke von Hamburg über Lübeck nach Bad Kleinen oder eine Busverbindung von Grevesmühlen nach Wismar zurück greifen. Leider sind die Ersatzverbindungen nicht der Menge an Fahrgästen gewachsen.

Die Crew beim Umsteigen in Grevesmühlen

Die Crew beim Umsteigen in Grevesmühlen

Die Strecke zwischen Lübeck und Grevesmühlen gleicht dann auch eher einem Ölsardinen Transport.

Abendstimmung in Wismar

Abendstimmung in Wismar

Trotzdem sind wir zu annehmbarer Zeit in Wismar und lassen den Abend in der Kaibar ausklingen.

Beim Aufwachen heute morgen scheint die Sonnen aus allen Knopflöchern. Nach einem genüsslichen Frühstück im Cockpit machen wir Lorrikeet seeklar, melden uns bis Mitte Juni ab und verlassen den Hafen.

Lorrikeet und Crew klar zum Auslaufen

Lorrikeet und Crew klar zum Auslaufen

Der Wind aus NO echt schnell schlafen und wir segeln mit 1-3 knt in Richtung Offentief. Na das kann ja eine lange Flautentour werden.

Flautentreiben in der Wismarer Bucht

Flautentreiben in der Wismarer Bucht

Kegelrobbe im Offentief

Kegelrobbe im Offentief

Als wir den Ausläufer des Lips passieren sichten wir um uns herum mehrere Kegelrobben. Sie sind gerade dabei zu jagen und lassen sich von uns etwas ablenken. Obwohl das GPS etwas von Ankunft nach Mitternacht berechnet, setzen wir den Kurs auf Grömitz ab. Vielleicht haben wir ja Glück und der Wind frischt etwas auf. Sonst können wir ja auch noch bei Sonnenuntergang die Maschine anwerfen.

Wir werden für unsere Hartnäckigkeit mit mehrfachen Schweinswal Sichtungen belohnt. Die Tiere kommen bis dicht an das Boot und schwimmen teilweise im Kielwasser und bei einem kann man die weisse Bauchseite sehen. Dies ist eigentlich sehr ungewöhnlich, da Schweinswale eigentlich eher Abstand von uns Menschen halten.

Yachthafen Grömitz

Yachthafen Grömitz

Als wir den Lübeck-Gedser-Weg kreuzen dreht der Wind auf NO und nimmt auf etwa 3 Bft zu. Nun können wir mit einem Einlaufen vor Sonnenuntergang rechnen. Wir werden durch die Fähre „Niels Holgerson“ gestört, die eine Stunde vorher ausgelaufen war. In etwa 10 sm Entfernung nordöstlich von uns dreht sie und scheint wieder zurück nach Travemünde zu fahren. Sehr ungewöhnlich, da sie so etwas eigentlich nur bei Notfällen tut, wir hören aber keinen darauf hinweisenden Funkverkehr. Offensichtlich befindet sie sich  auf einer Probefahrt aber kommt uns sehr in die Quere. Petra ruft sie auf Kanal 16 an, bekommt aber keine Reaktion. Das ist sehr unseemännisch! Irgendwer auf der Brücke muss den Funkspruch aber gehört haben, da sich ihr kurz darauf deutlich ändert, so dass sie hinter uns durchgeht.

Diese Möwe macht einen ganz friedlichen Eindruck

Diese Möwe macht einen ganz friedlichen Eindruck

Nach dem Einlaufen in Grömitz machen wir noch einen Spaziergang zur Seebrücke. Dort wird Klaus Opfer der räuberischen Attacke einer Möwe auf sein Schokoladeneis. Sie hatte bereits mehrfach uns dicht angeflogen, aber trotzdem nicht angegriffen. Dann hat Klaus das Eis wohl etwas zu hoch gehalten und die Möwe ist von Hinten zwischen ihm und Petra hindurch geflogen und hat die Waffel so getroffen, dass die Eiskugel nach vorn geflogen ist. Die Möwe ist ihr gleich gefolgt und hat sie sofort verschlungen. Bei der ganzen Aktion hat die Möwe Klaus und Petra nicht berührt. Ehrlich gesagt hat sie sich mit diesem beeindruckenden Flugmanöver die Kugel redlich verdient. Also demnächst an der Küste Eiskugeln und Fischbrötchen immer eng am Körper halten.

Neben der Seebrücke an der Promenade grölt eine peinliche Säufertruppe, die Himmelfahrt als Begründung sehen sich kräftig einen hinter die Binde zu gießen. Wir sehen zu, dass wir wieder zurück an Bord kommen.

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