Über Nacht hat der Wind etwas nachgelassen. Die Vorhersage lautet NW bis W um 5 Bft abnehmend auf 3-4 Bft später SW drehend. Wenn es geht, wollen wir heute Kiel erreichen, da zum Wochenende, wenn wir zurück in Wismar sein wollen, sich die Bedingungen verschlechtern sollen. Gegen 10:30 Uhr verlassen wir den Hafen und setzen die ungerefften Segel von gestern, also Großsegel und Genua 3.
Mit uns zusammen haben noch etliche Yachten den Hafen verlassen. Es entwickelt sich eine kleine Regatta, in der Lorrikeet sehr gut abschneidet. Allerdings halten die meisten ab der Untiefentonne südlich Alsen Richtung Gelting oder Schleimünde. Wir halten am Sperrgebiet vorbei auf den Stollergrund zu.
Bis Damp querab geht es noch ganz gut voran, aber dann flaut der Wind immer mehr ab. Es sieht so aus, dass sich bei dem Sonnenschein über Land ein Seewind aus Ost aufbaut, der dem Westwind aus der Großwetterlage entgegen steht. Schliesslich haben wir mit Ost 1 Bft Flaute von vorn. Auf der Wasseroberfläche sind lauter kleine Fliegen, die nun Lorrikeet als eine nette Alternative zum schaukelnden Wasser ansehen. Es ist unerträglich und wir starten den Motor.
Weiter in See wird der Ostwind etwas stärker. Kommt man mehr in Richtung Eckernförder Bucht, so setzt sich ein Westwind durch. Dieser scheint vorherrschend zu sein. also bewegen wir uns mit Motorunterstützung aus dieser Flautenzone in Richtung Dänischer Wohld. Dort setzt sich dann ein Westwind durch und zwar so, dass wir sogar bei der Stollergrund Süd Tonne reffen müssen. Diesen Verlauf hat nur die dänische App ‚Sejl Sikkert’ mit den lokalen Wetterverhältnisse in der Eckernförder Bucht und auf dem Stollergrund richtig vorher gesagt. Hut ab!
Mit guter Fahrt geht es nun an Bülk vorbei in die Kieler Förde. Um 18:10 Uhr machen wir in Kiel/Stickenhörn fest. Der Hafenmeister ist natürlich nicht mehr in seiner Bude, wir holen unsere Fahrräder raus, um mit Klaus Mutter in Friedrichsort essen zu gehen. Ein sehr schöner Abschluss des Tages.