
Junge Rinder weiden im Dienste des Naturschutzes auf dem Graswarder. Ihre Zahl ist genau begrenzt, um das Gleichgewicht dort zu erhalten.
Für heute sind Schauerböen mit Sturmstärke angesagt. Dies ist kein Wetter, um den Hafen zu verlassen. Zunächst einmal genießen wir den Hafen mit funktionierenden Sanitäranlagen. Da die Geschäfte am Ort mit Ersatzteilen für Motoren nicht besonders gut bestückt sind, lasse ich das Belüftungsventil wie es ist.

Die Pfefferkresse stammt aus dem nordwestlichen Europa, hat sich hier auf dem Graswarder aber sehr stark ausgebreitet. Auch auf den Mittelstreifen von Autobahnen fühlt sie sich aufgrund des salzhaltigen Bodens wohl. Wir kosten jeder ein junges Blatt. Im Kräuterquark kann ich sie mir sehr gut vorstellen.
In den letzten Wochen war uns aufgefallen, dass vor der Motorklappe immer etwas Wasser steht. Eine genauere Überprüfung zeigte, dass das Belüftungsventil für die Kühlwasserleitung verrottet ist. Glücklicherweise ist es nicht ständig geschlossen, sondern ständig auf. Dadurch passiert dem Motor nichts, aber während des Betriebs spritzt immer ein feiner Kühlwasserstrahl gegen die Schallschutzverkleidung. Das muss natürlich irgendwann beseitigt werden.
Gegen frühen Nachmittag überlegen wir uns, an der 15:00 Uhr Führung des NABU auf dem Graswarder teilzunehmen. Wir haben diese Führung bereits vor etwa 10 Jahren einmal mitgemacht, aber die Informationen können gerne aufgefrischt werden. Wir melden uns telefonisch an und machen uns auf den Weg. Mitten in der Führung geht ein kurzer, aber kräftiger Regenschauer über uns weg. Wir sind eigentlich nicht richtig dafür ausgerüstet und das als Segler…
Wegen Corona findet die Führung etwas anders statt. Der NABU ist froh die Führungen überhaupt durchführen zu können. Die Videos über den Graswarden und die Ausstellung über die Gelege können wir uns leider nicht anschauen, da in dem kleinen Gebäude die notwendigen Abstände nicht eingehalten werden können. Die Erklärungen finden also draußen life statt. Seit unserer letzten Führung hat man den Schutz der Sturmmöwen Brutkolonie mit Erfolg deutlich verbessert, um neben Füchsen nun
auch Waschbären und Marderhunde fernzuhalten, die sich hier ausbreiten. Leider sieht der Schutzzaun nun wie der ehemalige Zaun an der alten innerdeutschen Grenze aus. Jetzt droht den jungen Sturmmöwen nur noch Gefahr von oben durch Seeadler, der wie bestellt zum Ende der Führung versucht in der Kolonie zu räubern. Die Sturmmöwen sind aber wachsam und mehrere hundert Vögel gleichzeitig in der Luft mit viel Geschrei. Der Adler hat keine Chance und muss ohne Beute abziehen.
Wegen Corona war auch der Beobachtungsturm auf dem Graswarder für Besucher gesperrt. Bei den Vögeln hatte sich dies schnell herum gesprochen, so dass er unter anderem als Nistplatz für Tauben herhalten musste. Entsprechend bekleckert waren die Geländer und die Treppen. Jetzt dürfen wieder die Führungsgruppen auf den Turm. Am Ende erstehen wir noch ein gutes und ausführliches Buch über den Graswarder und erhalten den Hinweis auf einen NDR Beitrag im Rahmen der Nordstory.
Nun ist es Zeit, Hafengeld zu bezahlen. Allerdings zieht einmal wieder ein Schauer auf. Mit einer längeren Unterbrechung wegen des Regens kommt Petra zurück an Bord. Sie hat auch gleich die Möglichkeit zum Einkaufen genutzt.
Den Abend beschliessen wir mit dem NDR Nordstory Beitrag aus der Mediathek über den Graswarder. Wir finden, dass er sehr gut und ausgewogen gemacht ist.