Die letzte Nacht war zu Beginn etwas unruhig. Der Wind hatte auf Nord gedreht und an unserem Ankerplatz baute sich eine leichte Welle auf. Lorrikeet setzte vor Anker teils laut in die See ein. Glücklicherweise legte sich über Nacht der Wind wieder, so dass es dann doch einigermaßen ruhig wurde. Am offiziellen Ankerplatz am Nordende des Fjord wäre es vermutlich ruhiger gewesen.
Heute morgen um 5:20 Uhr war ich zum ersten Mal wach, als die Sonne strahlend schön ins Schiff leuchtete. Ich bin aus der Koje geklettert, um das Ankerlicht zu löschen. Habe dann aber beschlossen, dass es mir doch noch etwas zu früh ist und bin wieder zurück in den warmen Schlafsack gekrochen.
Nach dem Frühstück im Cockpit gehen wir unter Segeln Anker auf. Diesmal klappt alles reibungslos. Der Wind kommt immer noch aus Nord, aber nur schwach. Als wir den Helnæs Nørrefjord verlassen, dreht er plötzlich auf West und nimmt auf 3-4 Bft zu. Gut, dass wir kein größeres Vorsegel gesetzt hatten. Die Windrichtung bleibt den Rest des Tages so, aber die Windstärke ändert sich immer mal wieder.
Wir laufen in die Dänische Südsee, dem Seegebiet südlich von Fünen, wo es jede Menge kleine Inseln gibt. Es ist viel los, aber die meisten Segler motoren. Wir bleiben wieder bei unseren Segeln und werden von zwei Schweinswalen belohnt, die nur wenige Meter hinter unserem Heck auftauchen.
Gegen 16 Uhr steuern wir Ballen an, einen kleinen Hafen an der Südküste von Fünen. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Yacht wurde er neben etlichen anderen kleinen Häfen und Anlegern besonders gelobt. Es ist ein niedlicher kleiner Hafen mit nur einfachen aber völlig ausreichenden Anlagen. Direkt neben dem Hafen gibt es einen kleinen Badestrand mit Steg. Nach einem Spaziergang baden wir hier endlich an. Bei 17°C Wassertemperatur und 14°C Lufttemperatur im Schatten (glücklicherweise scheint die Sonne…) fällt das Bad nur kurz aus.
Abends sitzen wir wieder eingemummelt in unsere dicken Wollpullover mit einer zusätzlichen Wolldecke im Cockpit.