Tarnewitz – Kühlungsborn
29 sm
SW 4-5, vorübergehend 2-3, später 5-6
Heute morgen bunkern wir noch 80 Liter Frischwasser mit Hilfe der Kanister und lernen auf diese Weise, dass unser Tank 100 Liter fasst und nicht nur die bislang vermuteten 80 Liter. Die Sonne scheint aus allen Knopflöchern. Im Laufe des Vormittags nimmt der Wind zu. Er hat auf Südwest gedreht und fühlt sich nun deutlich wärmer an als gestern. Im Hafen hält uns nun nichts mehr!
Vor dem Wind laufen wir bis Timmendorf, fahren dort eine Halse, um durch das Flaktief Richtung Nordost zu laufen. Aber wo sind die Tonnen? Statt der erwarteten Fahrwassertonnen finden wir auf einmal drei Untiefentonnen. Wir beschließen, auch den Kartensatz für unser Heimatrevier zu erneuern, aber nur wenn die Tonnen im neuen Kartensatz schon korrigiert sind.
Gegen frühen Nachmittag beschließen wir nach Kühlungsborn zu laufen, um dort Karten zu kaufen, zu tanken und die Lichter wieder in Gang zu bringen. In Warnemünde würde uns das alles zu spät und die Geschäfte hätten vermutlich schon zu. Kurz vor halb fünf sind wir in Kühlungsborn. Aber was für eine Enttäuschung: den Yavhtausrüster gibt es nicht mehr, der Hafenmeister verweist mich an ein Hotel. Dort glauben sie, ich möchte eine Angelerlaubnis, als ich nach einer Seekarte frage. Erst im zweiten Anlauf verstehen sie was ich meine und verweisen mich an einen Yachtausrüster im Stadthafen Rostock. Hmmmmh! Ich schaue ins Hafenhandbuch und finde in Warbemünde einen Segelmacher. Den rufe ich auf gut Glück an. Er selbst hat keine Seekarten, aber er weiß, welche Buchhandlung in Warnemünde Seekarten hat. Von der Auskunft lasse ich mir die Telefonnummer geben und habe endlich Glück. Sie haben den passenden Satz da und legen ihn mir zurück.
Klaus hat derweil den Fehler in der Elektrik behoben und wo er schon Kabel in der Hand hat, gleich noch die 12 V Steckdose angeschlossen.
Auch die Sache mit dem Diesel ist mühselig: die Bootstankstelle hat nur morgens von 9 -11 Uhr geöffnet und betankt grundsätzlich keine Kanister. Auf dem Stadtplan suche ich mir die nächste Tankstelle heraus. Mit den Kanistern laufen wir den Kilometer dort hin. Glücklicherweise hat ein Gastronom aus dem Hafen Erbarmen mit uns und nimmt uns samt der gefüllten Kanister mit 20 Liter Diesel im Auto zurück in den Hafen. Die 20 Liter passen komplett in den Tank. Wir hatten nicht gedacht, dass wir schon so viel verbraucht hätten oder benötigt etwa die Heizung so viel? Nochmal haben wir auf die Wanderung keine Lust, aber an der nächsten Tankstelle müssen die Kanister noch einmal gefüllt werden.