Hanseboot 2009

Auf dieser Hanseboot haben wir uns wieder einige Boote angeschaut, die wir bisher nicht auf dem Schirm hatten und dabei einige neue Entdeckungen gemacht.

Die französischen Yachten haben wir bisher nicht groß beachtet, da sie uns vom Design nicht zugesagt hatten. – Irgendwie zu futuristisch -. Nun haben aber Dufour mit der 34E Performance und Beneteau mit der First 35 zwei neue Yachten an den Start gebracht, die uns besser gefallen.

Weniger gefallen hat uns die Faurby 363, die  nach einigen Jahren wieder gezeigt wurde. Für die Schiffsgöße und den Preis erhält man einfach zu wenig geboten, außer das sie sehr schnell sein soll. Bei langen Törns muß man immer auch an die Wohnlichkeit denken. Unsere skandinavische Enteckung war die Finngulf 331. Obwohl deutlich kleiner als die Yachten der 35 Fußklasse bietet sie erstaunlich viel Platz und verspricht ein erhebliches Geschwindigkeitspotential.

Doch nun zu den einzelnen Yachten:

Dufour 34E Performane

Diese Yacht hatten wir bereits letztes Jahr besichtigt. Nun hat Dufour sie überarbeitet. Der gesamt Eindruck auf uns war sehr positiv.

  • Sie hat immer noch ein gutes aufgeräumtes Deckslayout und die Beschläge am Mastfuß haben keine scharfen Kannten
  • Der Rudergänger hat ausreichend Platz neben dem Ruder
  • Unter Deck hat sich einiges in der Verarbeitung verbessert. Es finden sich keine scharfen Kanten.
  • Die Wasseröffnungen finden sich unter der Wasserlinie.

Es gibt aber einige Punkte, die sich nicht verbessert bzw. sogar verschlechtert haben.

  • Der Kartentisch bietet immer noch keine Ablage für Seekarten. Bleibt die Frage wofür der Kartentisch gut ist, wenn man die Karten niergends lassen kann.
  • Der Sitz vor dem Kartentisch ist immer noch so, dass man herunter rutscht. Diese Ecke scheint das Stiefkind der Dufour zu sein.
  • An der Spüle befindet sich immer noch die Glasplatte. Es wurde uns aber gesagt, dass man sie gegen eine Holzplatte tauschen kann. Der Verkäufer sagte uns, dass er sie bei seiner Yacht sogar weggelassen hat.
  • Eine echte Verschlechterung ist die Position der Genua-Winsch. Sie ist für den Steuermann nur schwer erreichbar und macht die Yacht damit ohne Selbststeuerung nur schwer Einhand segelbar.

Beneteau First 35

 Die Beneteau Yachten waren von uns bisher immer mit eingen Voruteilen belastet. Insgesamt hat uns diese Yacht aber diesmal gut gefallen. Für uns würde allerding nur die Ausführung mit L-Kiel in Frage kommen, da in den Revieren der Ostsee der T-Kiel zuviel Seegrass sammeln würde.

Der T-Kiel an der First 35
Der T-Kiel an der First 35
  • Wie auch schon die Dufour verfügt die First 35 über ein aufgeräumtes Deckslayout.
  • Der Ankerkasten ist gut durchdacht für einen Anker mit Kettenvorläufer und Ankerleine.
Ankerkasten der First 35

Ankerkasten der First 35

  • Der Rudergänger kann die Genua-Winsch gut bedienen, womit diese Yacht auch einhand gesegelt werden kann.
Rudergängerposition First 35

Rudergängerposition First 35

  • Auf und unter Deck gibt es gut angebrachte Handläufer.
  • Die Fenster haben einen pfiffigen Tropfschutz
  • Der Eindruck unter Deck ist hell und großzügig.
  • Der Kartentisch mit klappbarem Sitz und einem ausreichenden Fach für Karten und Laptop ist sehr gelungen.
Kartentisch Lösung First 35

Kartentisch Lösung First 35

Auch hier gibt es natürlich Punkte zu bemängeln:

  • Die Beschläge am Mast auf und unter Deck haben scharfe Kanten.

Mastdurchführung First 35
Mastdurchführung First 35

Mastfuß der First 35
Mastfuß der First 35
  • In der Nasszelle fehlt eine Aufhängung für nasse Segelkleidung. Kann man sich zwar einbauen, aber warum wird so ein Detail nicht mitgeliefert? Die Werft geht wohl vom Mittelmeer aus.
  • Die Teilung der Polster im Vorschiff ist ungünstig. Um an die Klappen heranzukommen, muss man erst alle Polster herausnehmen. Dies ließe sich einfach ändern.
Klappen unter Vorschiffpolstern

Klappen unter Vorschiffpolstern

  • Die Klappen der Schapps lassen sich nur mit zwei Händen öffnen. Die Verkäuferin war schon ganz genervt und versicherte, dass dies auf jeden Fall geändert wird.

Faurby 363

An Deck und im Unterwasserschiff macht diese Yacht einen schnellen Eindruck. Die Aufteilung im Cockpit ist ungünstig. Neben dem Steuerrad gibt es zwar viel Platz aber bei Lage ist das Rad schwer zu erreichen und am Boden fehlen Abstützungen für den Rudergänger. 

Rudergängerposition Faurby 363

Rudergängerposition Faurby 363

Unter Deck wirkt die Yacht  verbaut und eng. Dies ist umso schlimmer, da die Yacht im Vergleich zu anderen schmaler ist.  Der Innenausbau ist zudem dunkel gehalten und die Schapps engen den Inneraum noch zusätzlich ein. Hier müsste die Werft dringend das Design überarbeiten. Dies umso mehr als der Preis für diese Yacht im Vergleich zu anderen Yachten dieser Größe viel zu hoch ist.

Finngulf 331

Die Finngulf war für uns eine Entdeckung, auch wenn der Preis nicht gerade niedrig ist. Die Yacht ist aber durchaus mit einer 35 Fuß-Yacht vergleichbar und dann relativiert sich der Preis.

  • Das Deckslayout ist aufgeräumt und standardmäßig gibt es eine versenkte Rollfock
  • Alles auf und unter Deck ist sauber verarbeitet
  • Im Ankerkasten befindet sich ein Gräting zum Abtropfen
  • Der Kartentisch ist so angebracht, dass man ohne extra Sitzplatz auskommt und alles findet seinen Platz.
Kartentischlösung Finngulf 331

Kartentischlösung Finngulf 331

  • Die Nasszelle ist hervorragend aufgeteilt. Der tiefste Punkt der Bilge incl. Kielbolzen ist unter einer Klappe sichtbar.
Nasszelle Finngulf 331

Nasszelle Finngulf 331

  • In der Spüle gibt es einen Salzwasserhahn mit einer Fußpumpe
  • Die Achterkoje ist so großzügig, dass man sie als Standardkajüte nutzen würde
Eingang Achterschiff Finngulf 331

Eingang Achterschiff Finngulf 331Achterschiffkoje Finngulf 331

Auch bei der Finngulf  hat uns einiges nicht gefallen:

  • Die Polsteraufteilung im Vorschiff ist schlecht gewählt. An die Klappen kommt man nur nach dem Entfernen der Polster. Dies ließe sich aber leicht ändern.
Klappen unter Polster Finngulf 331

Klappen unter Polster Finngulf 331

  • Der Durchgang am Heck hakt und ist schwer zu bedienen.
  • Die Sitzposition für den Rudergänger ist unbequem und man kommt schlecht am Rad vorbei. Der Verkäufer kündigte an, dass die Yacht jetzt auch als Pinnenversion angedacht ist, da viele Interessenten dies nachgefragt haben.
Cockpit Finngulf 331

Cockpit Finngulf 331

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