Timmendorf/Pöel – Burgtiefe/Fehmarn
28,1 sm
SO 4 – 5, Regen

Draußen lässt sich nur mit Unterwassergehäuse fotografieren, deshalb hier ein Bild von drinnen nach draußen
Als wir heute morgen aufwachten, haben wir uns gleich wieder umgedreht, um weiter zu schlafen. Es regnete und es wehte kein Lufthauch. Um kurz vor 10 Uhr kamen wir via DP07 endlich zum ersehnten Seewetterbericht. Leider versprach der keine Besserung. Ein Tiefdruckgebiet soll durchziehen und hat eine Kaltfront im Schlepptau, die Schauer und Gewitter mit kräftigen Böen aus West liefern soll. Daraufhin beschließen wir auszulaufen und den noch schwachen Südostwind zu nutzen, um unter den Schutz der schleswig-holsteinischen Küste zu kommen.
Um 12 Uhr legen wir ab und setzen Groß und die kleine Genua. Der Wind nimmt stetig zu. Der Regen tröpfelt schwach aber unaufhörlich vor sich hin. Bei 4 – 5 Windstärken laufen wir raumschots nach Norden auf Fehmarn zu. Gegen 15 Uhr ziehen dunkle Wolken heran. Kurzzeitig haben wir 6 Beaufort und rauschen mit über 8 Knoten dahin. Wir haben Mitleid mit unserem Rigg und binden ein Reff ins Groß. Anschließend hört es wortwörtlich auf, langsam zu regnen. Obwohl wir nur wenige Seemeilen südlich von Fehmarn sind, sehen wir von der Fehmarnsundbrücke nichts. Die drei Hochhäuser in Burgtiefe können wir hinter all dem Wasser in der Luft nur schwach ahnen. Dass wir in Verlägerung des Fehmarnbeltes sind, merken wir nur an den unseren Weg kreuzenden Yachten. Vor der Küste können wir ganz schwach zwei Fischerboote erkennen, die sich nach Burgstaaken verkriechen wollen. Der Himmel hat alle Fluttore geöffnet und der Wind wird immer schwächer. Es prasselt nur so auf uns nieder. Unsere Schuhe stehen völlig unter Wasser.. Wir nehmen die Segel weg, um uns vorsichtig unter Maschine nach Burg hereinzutasten. Die grüne Ansteuerungstonne erkennen wir erst als wir kurz davor sind.
Im Hafen suchen wir uns einen Platz, an dem wir mit dem Bug nach Westen liegen, um für die kommende Kaltfront günstig zu liegen. Anschließend bauen wir unser großes Persenning und pellen uns aus den plitschnassen Segelanzügen. Meine Hose hat ein wenig durchgeleckt und von unten ist das Wasser über die Socken in die Hose gezogen. Der Rest ist trocken geblieben. Die Segel tropfen. Auch unter Deck müssen wir erst einmal ein wenig wischen. Die Fenster lecken an einigen Stellen mal wieder und aus dem Mastfuß läuft auch wieder Wasser.
Wir wärmen uns bei heißem Tee auf und überlegen, wie lange wohl der Hafenmeister auf hat. Unter Deck ist es mit dem Persenning sehr dunkel. Wir schieben die frisch aus Paris mitgebrachten CDs in unser neu eingebautes Radio und lauschen der Musik.
Für morgen sind Böen von 6 – 8 Windstärken angekündigt. Das sieht nach Hafentag aus.