Zurück in den Schärengarten

Der Tag beginnt erst einmal mit etwas Aufregung im Hafen. Als wir für die Morgentoilette zum Hafenhaus gehen, nehmen wir Holzbrandgeruch wahr. Vielleicht hat ja jemand einen Holzofen in Betrieb genommen.

Auf dem Rückweg sieht man deutlich dicken Qualm unter der Plane eines „Lifeaboard-Bootes“ an unserem Steg aufsteigen. Auf kräftiges Klopfen gibt es keine Reaktion von Bord, so dass wir davon ausgehen, dass niemand an Bord ist. Eine schwedische Stegnachbarin telefoniert bereits mit der Feuerwehr und wir trennen die Stromverbindungen, es waren zwei. Des Weiteren räumen wir alles beiseite, was den Feuerwehrleuten im Weg sein könnte. 

Die Leute der Feuerwehr zögern nicht lange und bahnen sich mit Atem-Montur den Weg unter Deck und löschen einen schwelenden Brand. Der Bewohner hat offensichtlich das Boot verlassen und einen Verbraucher laufen lassen (Heizlüfter?). Er wird bei der Rückkehr eine böse Überraschung erleben.

Nach dem Frühstück verlassen wir den Hafen und müssen wieder den Göta-Alv bis zum Container-Hafen motoren, da im inneren Bereich das Segeln verboten ist. Dort setzen wir das Großsegel und die Genua 2 bei fast absoluter Stille. Weiter draußen kann man aber bereits einen Brisenstrich sehen. Es sieht so aus, als wenn  sich thermischer Seewind entwickelt. 

So bahnen wir uns unseren Weg per Kreuz im Hauptfahrwasser bis wir hinter Björkö abfallen können. Als wir dahinter freikommen und wieder Richtung NW aufkreuzen müssen, hat der Wind bereits auf satte 4 Bft aufgefrischt und es ist Zeit zum Reffen. Danach läuft Lorrikeet wieder ruhiger. Ein uns begleitender Schwede, mit dem wir uns einen Speedvergleich liefern, kürzt dann den Weg zwischen den Schären nach Marstrand ab. Das trauen wir uns nicht und verlieren ihn so aus den Augen. Gegen 17:00 Uhr machen wir in Marstrand an den Gästeplätzen fest und begeben uns gleich zum Sightseeing in den Ort und auf die Festung.

Marstrand ist eine Augenweide und von der Festung hat man einen wunderbaren Blick über den Schärengarten von Göteborg. Allerdings haben alle Geschäfte, Cafés und Restaurants geschlossen. Nur vor dem Rathaus treffen wir eine größere Menge Leute, die offensichtlich etwas feiern. Vielleicht sind sie alle zum Saisonauftakt zusammen gekommen. Ein kleiner Eckladen mit einem mürrischen Verkäufer hat dann doch auf und verkauft uns einen Kaffee, einen Kakao und zwei Eis am Stiel, die wir dann am Hafen verspeisen. Vielleicht durfte der Verkäufer nicht zur Party und war sauer?!

An Bord gibt es dann eine große Gemüsepfanne und einen Tomatensalat. Wir sind ja Selbstversorger!

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